Überleben in der Taiga & Tundra: Essen finden, wenn alles gefroren ist
Warum Fasten im Winter tödlich ist und welche Notnahrung wirklich funktioniert!
Willkommen im Kühlschrank der Natur!
Die Taiga und Tundra sind faszinierende, aber gnadenlose Landschaften. Während du im Sommer ein Füllhorn an essbaren Pflanzen, Beeren und Wildtieren vorfindest, sieht die Sache im Winter völlig anders aus.
❄️ Eiskalte Realität:
- Pflanzen? Unter einer dicken Schneedecke begraben.
- Tiere? Entweder im Winterschlaf oder so schlau, dass du sie kaum fangen kannst.
- Fische? Unter meterdickem Eis.
- Und du? Hungernd und bibbernd, während dein Körper deine letzten Fettreserven verbrennt.
Hier lernst du:
✅ Welche Pflanzen du auch im Winter finden kannst.
✅ Wie du ohne Fallen oder Jagd Essen findest.
✅ Warum viele Survivalisten beim Fasten jämmerlich scheitern.
✅ Die besten Notnahrungspflanzen (Fichtennadeln, Weidenrinde, Moos).
✅ Warum du ohne Fett im Winter stirbst – und wo du es herbekommst.
Und das alles mit dem Wissen aus „Northern Bushcraft“ von Mors Kochanski, kombiniert mit moderner Survival-Wissenschaft.
Kapitel 1: Warum Fasten im Winter eine miese Idee ist
Einige Survival-Gurus predigen, dass der menschliche Körper wochenlang ohne Nahrung auskommt. Und ja, im Sommer oder in der Stadt mit einem warmen Bett mag das stimmen.
Aber im Winter? In der Taiga oder Tundra?
Vergiss es!
🔥 Warum du im Winter nicht fasten kannst:
- Dein Körper verbrennt doppelt so viele Kalorien, nur um dich warm zu halten.
- Ohne Nahrung fehlt dir die Energie für Feuer machen, Shelter bauen und Wasser aufbereiten.
- Dein Stoffwechsel braucht Fett, um Körperwärme zu erzeugen – ohne Fett frierst du schneller.
- Dein Gehirn verlangsamt sich ohne Glukose – du triffst schlechte Entscheidungen und wirst lethargisch.
💡 Survival-Fakt: Menschen, die in der Kälte hungern, fallen oft in eine Art Todesstarre, lange bevor ihr Körper wirklich am Ende ist. Hypoglykämie + Kälte = tödliche Kombination.
👉 Lösung: Du brauchst Nahrung – auch im Winter. Aber woher?
Kapitel 2: Essen finden ohne Fallen oder Jagd
Jagd ist im Winter schwierig:
- Wildtiere sind selten oder geschützt.
- Fallen erfordern Geduld und Skill.
- Fischen braucht Zeit und Energie.
Was bleibt also? Die Lösung liegt in der Natur – wenn du weißt, wonach du suchen musst.
Kapitel 3: Die besten Notnahrungspflanzen im Winter
1️⃣ Fichtennadeln – Der Vitamin-C-Booster
✅ Enthält bis zu fünfmal mehr Vitamin C als eine Zitrone!
✅ Stärkt das Immunsystem und beugt Skorbut vor.
✅ Aufbrühen als Tee oder direkt kauen.
💡 Historische Verwendung:
- Schon die Wikinger nutzten Fichtennadel-Tee, um Skorbut auf ihren Expeditionen zu verhindern.
- Die Inuit und First Nations in Kanada verwendeten ihn als Medizin gegen Infektionen.
Survival-Tipp: Je dunkler die Nadeln, desto mehr Nährstoffe enthalten sie.
2️⃣ Weidenrinde – Das Aspirin der Natur
✅ Enthält Salicylsäure – der Hauptbestandteil von Aspirin.
✅ Hilft gegen Kopfschmerzen, Entzündungen und Fieber.
✅ Kann als Tee aufgebrüht oder gekaut werden.
💡 Wissenschaftlicher Fakt: Salicylsäure wurde aus Weidenrinde isoliert und führte zur Entwicklung von Aspirin durch Bayer 1899.
Survival-Tipp: Sammle die innere Rinde, nicht die harte Außenschicht.
3️⃣ Baumrinde als Notnahrung – Die letzte Rettung
✅ Viele Bäume haben essbare innere Rinde (besonders Kiefern & Birken).
✅ Enthält Stärke und Zucker, die schnelle Energie liefern.
✅ Kann roh gekaut oder zu Mehl verarbeitet und gekocht werden.
Historische Verwendung:
- Die Sami in Lappland nutzten Birkenrinden-Mehl in Broten.
- Während der Leningrader Blockade im 2. Weltkrieg aßen Menschen Baumrinde, um zu überleben.
Survival-Tipp: Koche die Rinde – sie wird dadurch leichter verdaulich.
4️⃣ Moose & Flechten – Wenn gar nichts anderes da ist
✅ Islandmoos enthält Kohlenhydrate und kann gekocht werden.
✅ Manche Flechten sind reich an Zucker und Ballaststoffen.
✅ Achtung: Einige Flechten enthalten Giftstoffe und müssen mehrfach gekocht werden.
💡 Wissenschaftlicher Fakt:
- In der Tundra nutzten die Sami Islandmoos als Notnahrung für ihre Rentiere und sich selbst.
- In Norwegen wurden Flechten sogar in Brotteig gemischt.
Survival-Tipp: Moos nicht roh essen – immer kochen, um Bitterstoffe zu entfernen!
Kapitel 4: Not-Fettquellen – Warum du ohne Fett im Winter stirbst
Fett ist die wichtigste Energiequelle in der Kälte. Ohne Fett:
- Friert dein Körper schneller.
- Fehlt dir langfristige Energie.
- Wird dein Gehirn langsamer.
👉 Problem: Im Winter gibt es keine Nüsse, Samen oder Früchte.
Woher bekommst du Fett in der Wildnis?
✅ Tote Tiere (Aas) – Falls du einen Kadaver findest, nutze das Fett!
✅ Fisch (besonders Lachs & Forelle) – Falls du eine Angel hast oder Speerfischen kannst.
✅ Knochenmark von Wildtieren – Falls du an ein Skelett kommst.
✅ Insekten (z. B. Käferlarven unter Rinde) – Absolut protein- und fettreich.
Historische Überlebensstrategie: Die Inuit und Sami ernährten sich fast ausschließlich von Fett und Protein (Robben, Fische, Knochenmark), weil Kohlenhydrate in der Arktis Mangelware sind.
Survival-Tipp: Wenn du keine tierische Fettquelle hast, verbrennst du deine eigenen Muskeln – was dein Überleben drastisch verkürzt.
Fazit: So überlebst du den Winter in der Wildnis
Fasten ist im Winter KEINE Option.
✅ Fichtennadeln, Weidenrinde und Baumrinde sind lebensrettend.
✅ Moose und Flechten sind Notnahrung, aber besser als nichts
✅ Fett ist dein bester Freund – ohne stirbst du schnell.
Goldene Regel: In der Kälte musst du denken wie ein Inuit, nicht wie ein Stadtmensch. 🏕 Sammle, was du kannst – und esse, bevor du schwach wirst. Dein Körper wird es dir danken!
Von Heiko Gärtner, Survival-Experte und Expeditionsforscher
Bildquelle:
© schame87 – AdobeStock
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