Wie stellt man eine primitive Steinzeit Pfeilspitze aus Stein her?

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In den grauen Weiten der prähistorischen Ähren verließ sich der Mensch auf fundamentale Fertigkeiten, um nicht nur zu überleben, sondern auch zu dominieren. Eine dieser essenziellen Handwerkskünste war das Flintknapping – die Kunst, aus Stein primitiv anmutende, doch hochfunktionale Steinzeit Pfeilspitzen zu formen. In dieser zeitlosen Praxis verbarg sich nicht nur die Notwendigkeit, Werkzeuge für die Jagd zu schaffen, sondern auch die kreative Ausdrucksform einer Ära, in der Rohstoffe aus der Natur zu den kostbarsten Ressourcen zählten.

In diesem Leitfaden werden wir uns tief in die Welt des Flintknapping begeben und einen faszinierenden Blick auf die Schritte und Techniken werfen, die unsere Vorfahren beherrschten, um aus einfachen Steinen präzise Pfeilspitzen zu schmieden. Von der Auswahl der richtigen Materialien bis zur kunstvollen Bearbeitung mit primitiven Werkzeugen – diese Reise führt uns zurück zu den Wurzeln der Handwerkskunst, die nicht nur ein Mittel zum Überleben, sondern auch eine Form der kreativen Selbstentfaltung war. Tauchen wir ein in die Welt der primitiven Steinzeit-Pfeilspitzengewinnung und lassen uns von den Anfängen menschlicher Geschicklichkeit faszinieren.

Flintknapping-viele-Steine-zur-Auswahl-von-Philipp


Welche Werkzeuge brauche ich zum Flintknapping?


  • Druckzerspanner – Dies ist ein Gerät, das meistens aus einer Geweihstange gefertigt ist. Es ist oft ein Auszug aus einer Stange circa drei Zentimeter breiter als eine Erwachsenenhand. Am Boden des Werkzeuges ist ein runder Drücker aus Geweih eingebaut der circa 3 mm Stärke hat.
  • Durckabplatzer – Der Druckabplatzer hat eine noch schärfere Spitze und ist für ganz kleine Absplitterungen zuständig. Er ist wie der Druckzerspanner aufgebaut, hat jedoch eine spitzere Spitze.
  • Oft wird noch ein großer und ein kleiner Geweihhammer verwendet. Diese sind vorne Halbmond mäßig abgerundet und werden zum schlagen und aufplatzen des Steines verwendet.
  • Handkissen – Das Handküsse schützt beim Bearbeiten der Steine die Hand vor Splittern und Schneideverletzungen. Das Handkissen ist aus einem dicken Nackenleder gefertigt.
  • Dickes Leder Beinpolster – Das Beinpolster aus Leder ist dafür da, dass die Splitter nicht durch die Hose in die Beine eindringen können. Zudem kann man den Stein zum Bearbeiten auf die Beine drücken, ohne dass man sich beim Steinzeit Pfeilspitzen machen schneidet.

Herstellung von Pfeilspitzen durch Flintknapping: Ein detaillierter Leitfaden


Flintknapping ist die jahrhundertealte Kunst, Pfeilspitzen und andere scharfe Werkzeuge aus Stein herzustellen. Jäger und Sammler verließen sich auf diese entscheidende Fertigkeit im Bereich des Überlebens in der Wildnis, um wichtige Werkzeuge und Jagdgeräte zu schaffen. Viele Menschen praktizieren diese Fertigkeit auch heute noch, darunter traditionelle Bogenbauer, experimentelle Archäologen und Anhänger primitiver Fähigkeiten.

➡️ Philipp Schraut unser experimenteller Archäologe ist unser Mentor in diesem Gebiet und bietet sogar einen Kurs zum Steinzeitexperten an. Wer von euch Interesse zum Steinzeit Pfeilspitzen machen hat, kann sich gerne direkt bei uns melden, es gibt viel zu erkunden.




Schritt-für-Schritt-Anleitung:


1. Sicherheit und Ethik beim Herstellen von Pfeilspitzen:

  • Trage unbedingt Schutzbrillen, schnittfeste Handschuhe, feste Schuhe und robuste Hosen, da beim Flintknapping scharfe Splitter in alle Richtungen fliegen können.
  • Führe das Flintknapping an einem Ort durch, an dem du die scharfen Splitter leicht auffangen kannst. Verwende eine Plane oder fegen Sie den Bereich nach der Arbeit gründlich auf, sodass niemand in die Splitter treten kann.
  • Arbeite in einem gut belüfteten Bereich, um das Einatmen von Staub zu vermeiden.
  • Signiere und datiere deine Arbeit, um Verwechslungen mit archäologischen Funden zu verhindern.

2. Auswahl der richtigen Materialien:

Geeignete Steine für Steinzeit Pfeilspitzen sind Flint, Feuerstein, Obsidian, Jaspis, Quarzit und andere spröde Steine mit feinkörniger, gleichmäßiger Textur ohne Risse oder Brüche. Glas und Porzellan können ebenfalls verwendet werden.

Unser Tipp: Teste den Klang des Steins, indem du ihn antippst. Ein höherer Klang deutet auf eine bessere Eignung zum Flintknapping hin.


3. Percussion Flaking (Abschlagtechnik):

Verwende große Schlagwerkzeuge, um das Ausgangsmaterial (Kern) zu brechen und Plattformkanten mit einem Winkel von weniger als 90 Grad zu schaffen.

Die nächste Stufe besteht darin, mit kleineren Werkzeugen Abschläge von deinem Kern zu schlagen, die du dann weiter zu Pfeilspitzen formen wirst.

⇒ Im Klartext: Du hast einen runden Stein. Diesen willst du in zwei Hälften zerbrechen, sodass du bei der Bruchkante, eine gerade Linie hast. Dieses Ziel verfolgst du, da du von dieser geraden Plattform, mit einem Schlaginstrument, kleine dünne Splitter abschlagen willst. Dazu nimmst du meistens ein Geweihstück, das gut in deiner Hand liegt. An der Stelle, die auf die Plattform angehalten wird, ist das Werkzeug rund und circa 3 mm breit. So konzentriert sich der ganze Druck auf einen kleinen Punkt auf der Plattform und eine Steinklinge muss abspringen. Man klopft also auf den Geweihstößel und hämmert durch den konzentrierten Druck auf die Plattform, eine Steinscherbe ab.


4. Druckknicken:

Druckknicken beinhaltet das Anwenden von Druck mit einem Werkzeug wie einem Hirschgeweih (mit einem runden 3 mm gerundetem Ende), um dünne Abschläge zu erzeugen.

Stärke die Kante durch Abreiben, wähle eine Plattform aus und setze dann mit Druckknicken schmale Abschläge ab.

⇒ Im Klartext: Beim Druckzerspanen wird mit einem Druckzerspannungswerkzeug (z. B. einem Geweih) erheblicher Druck auf eine Kante ausgeübt, woraufhin eine lange, dünnere Schuppe abspringt. Mit dem Druckabschlagen kann eine Schneide sorgfältig zum fertigen Werkzeug geformt werden.

Zum Druckabschlagen muss eine Kante oft durch Abtragen verstärkt werden, um dünne, schwache Teile zu entfernen. Anschließend wird eine Plattform ausgewählt, d. h. ein Punkt an der Kante, der unterhalb der Mittellinie der Platte liegt. Das Druckabschlag Werkzeug wird dann mit erheblichem Kraftaufwand auf die Plattform gedrückt, und ein kleiner, dünner Abschlag wird aus dem Stück herausgeschlagen.

Es ist also das Ziel aus der abgeschlagenen Scherbe, eine Pfeilspitze heraus zu knapsen. Dazu drückt man mit dem Beweisstück, das eine drei Millimeter dicke Rundung am Boden hat auf die Kante der Steinscherbe, bis man kleine Splitter abträgt. Splitter für Splitter arbeitet man sich an die Form des Pfeils heran.


5. Einkerben:

  • Das Einkerbungsverfahren ist der letzte Schritt bei der Herstellung von Pfeilspitzen.
  • Verwende eine Kombination aus Druckknicken und Abtragen, um die Kerben zu formen, die es ermöglichen, die Pfeilspitze am Pfeilschaft zu befestigen.

Wie funktionieren diese beiden Techniken, Druckknicken und Abtragen?

  1. Druckknicken: Dies beinhaltet das Anwenden von Druck auf die Kante der Pfeilspitze, um kleine Abschläge zu erzeugen. Diese Drucktechnik ermöglicht es, dünnere und genauere Teile der Spitze zu formen.
  2. Abtragen: Vor dem eigentlichen Einkerbungsprozess wird die Kante der Pfeilspitze abgerieben, um dünnere schwache Teile zu entfernen und die Kante zu stärken. Dies erleichtert dann das präzise Formen der Kerben.

Die Kombination dieser beiden Techniken – Druckknicken und Abtragen – ermöglicht es dir, präzise Kerben in der Pfeilspitze zu schaffen. Diese Kerben dienen dazu, die Spitze sicher am Pfeilschaft zu befestigen, entweder durch Binden, Kleben oder andere Befestigungsmethoden.

Im Klartext: Das Einkerben ist der letzte Schritt bei der Herstellung von Pfeilspitzen. Die Kerben werden mit einer Kombination aus Druckabschlagen und Abtragen mit dem Geweihstößel hergestellt, um die Lücken herauszuschneiden, die es ermöglichen, die Pfeilspitze an einen Pfeilschaft zu binden. Wenn sie das geschafft haben, haben sie eine fertige Pfeilspitze aus Stein hergestellt.


Wie stellt man nun aus einem abgeplatzten Steinstück eine Pfeilspitze her?

Um aus einem Steinstück eine Pfeilspitze zu knapsen, musst du:

  1. eine bifaziale Kante herstellen
  2. beide Seiten mit Abschlägen bedecken
  3. sie formen
  4. sie kerben

Wir werden damit beginnen, eine bifaziale Kante rund um das Steinstück zu schaffen. Eine bifaziale Kante ist eine Kante, die auf beiden (bi-) Seiten oder Flächen bearbeitet wurde.

Im Klartext: Wir bearbeiten durch Knapsen die obere Seite Steinrohlings und ebenso die untere Seite. Dies muss ausgeglichen passieren, sodass eine gute Pfeilspitze entstehen kann.


Wie hält man das Werkstück richtig zum Bearbeiten?


Ok, lege den Steinrohling flach auf das Lederpolster in die Handfläche deiner linken Hand (wenn du Rechtshänder bist) und klemme deine Finger oben fest, sodass du das Glas gut halten kannst. Linkshänder machen es umgekehrt!

Es spielt keine Rolle, welche Seite oben oder unten ist, achte nur darauf, dass die Kante, mit der du arbeiten möchtest, freigelegt ist.



Wie halte ich den Steinrohling richtig, sodass ich mich nicht verletze?


Du solltest ein kleines Steinsandwich in der Hand haben, das geht so:

Finger, Leder, Steinrohling, Leder, Handfläche.

Stütze nun den Rücken deiner Haltehand gegen die Innenseite deines linken Knies, sodass du einen guten Halt findest. Verwende deinen Kupfer-Abschläger (Druckzerspanner), um auf die Kante zu drücken und einen Abschlag von der Unterseite des Steinrohlings zu lösen.

Man setzt die Kupferspitze auf und drückt! Viele versuchen am Anfang zu Hebeln, das ist jedoch nicht die richtige Technik.

Du musst wirklich fest drücken, um einen Abschlag zu erzeugen.

Wenn das Lösen des Abschlags deine Handfläche schmerzt, verdopple oder verdreifache dein Lederpolster.

Der entfernte Abschlag wird etwa wie eine kleine Halbkegelform aussehen, und die Abschlagsnarbe wird ein negativer Kegel sein.

Du kannst den Abschlag wieder in die Narbe setzen, um zu sehen, was ich mit einem positiven Kegel (Abschlag) und einem negativen Kegel (Abschlagsnarbe) meine.

Kippe den Steinrohling so, dass die Abschlagsnarbe, die unten war, jetzt oben ist. Du wirst diese Abschlagsnarbe als Plattform für deinen nächsten Abschlag verwenden. Die Plattform ist der Ort, an dem du die Spitze des Abschlägers platzierst, um einen Abschlag zu erzeugen. Du möchtest die Spitze des Abschlägers links oder rechts von der Mitte der Abschlagsnarbe platzieren, damit der nächste Abschlag, den du entfernst, auf einer Seite dieses ersten Abschlags liegt.

Drücke erneut mit dem Abschläger nach unten und entferne einen weiteren Abschlag.

Was du jetzt haben solltest, ist ein Steinrohling mit zwei Abschlagsnarben: eine auf jeder Seite.

Drehe den Steinrohling erneut um und verwende die Abschlagsnarbe, die vom Entfernen des zweiten Abschlags übrig ist, um einen dritten Abschlag zu entfernen. Setze das Wechselspiel von Abschlägen rund um den gesamten Rand des Steinrohlings fort. Wenn du fertig bist, hast du eine wellige, bifaziale serpentine Kante! Das ist der Ausgangszustand, sodass wir mit dem Knapping der Pfeilspitze beginnen können.

Steinzeit-Werkzeug-Haende-Flintknapping


Schritt 6: Formen

Das Formen des Steinrohlings in eine dreieckige, linsenförmige Pfeilspitze erfordert Präzision. Entferne gegebenenfalls konkave Krümmungen im Steinrohling, um eine glatte, linsenförmige Oberfläche zu erhalten. Der Prozess erfordert Geduld und Sorgfalt, um die gewünschte Form zu erreichen.

Nun stehst du vor einer anspruchsvollen Herausforderung! Nachdem du einen äußerst scharfen, bifazial bearbeiteten Steinrohling hast, wird er dir nicht sofort wie eine Pfeilspitze erscheinen. Warum? Weil er weder im Querschnitt noch in der äußeren Kontur einer solchen geformt ist. Die Abblätterungsnarben beschränken sich nur auf den Rand und bedecken noch nicht die gesamte Steinoberfläche. Jetzt ist es an der Zeit, deine Strategie zu verändern. Statt kurze, stückige Flocken wie beim gewellten Rand zu entfernen, musst du lange, flache Flocken abnehmen, die nicht nur die Ränder, sondern die gesamten Flächen des Steinrohlings bedecken. Hierfür änderst du den Winkel deiner Abschläge. Anstatt nach unten zu drücken, drückst du nun in den Stein hinein.

⇒ Im Klartext: Du arbeitest dich zuerst an die Pfeilspitzenform heran, überziehst dabei aber nicht, dass du flacher von den Abschlägen werden musst. Zudem musst du die Linsenform anpassen, sodass deine Pfeilspitze nicht gebogen ist.


Schritt 7: Kerben

Nun, da die Grundform steht, ist es an der Zeit, Kerben in die Pfeilspitze zu setzen. Hier kommt das Notch-Werkzeug ins Spiel. Mit Bedacht werden kleine Einkerbungen an den gewünschten Stellen gemacht, um die Pfeilspitze später am Schaft zu befestigen.


Wie erreiche ich die richtige Pfeilspitzenform?


Wenn du den Steinrohling seitlich betrachtest, wird dir auffallen, dass er jetzt mehr oder weniger sechseckig ist. Er hat zwei flache Seiten und steile, abgeschrägte Kanten. Pfeilspitzen sind im Querschnitt meist linsenförmig. Um diese Linsenform zu erreichen, musst du die mögliche konkave Wölbung des Steinrohlings beseitigen. Dabei werden die blanken Flächen mit Schuppennarben bedeckt. Die meiste Arbeit liegt an der Stelle, wo der Steinrohling konkav abgeplatzt ist.

Wer sich Zeit sparen will, nimmt nur Rohlinge die perfekt auf beiden Seiten gerade sind!Flintknapping-Stein-groß-ausgeschlagen-mit-Philipp

Es ist sehr verlockend, die Flocken von der konvexen Seite mehr zu entfernen, weil Flocken gerne über konvexe Oberflächen wandern und abbrechen. Alles, was leicht geht, bevorzugen wir zu bearbeiten.

Fall aber nicht auf diesen Faulheitstest herein.

Die Abschläge (Flocken), die du von der konvexen Seite entfernst, werden im Vergleich dazu sehr kurz sein, aber das ist in Ordnung. Sie werden länger werden, wenn du die Wölbung des Steinrohlings entfernst. Wenn du schöne lange Plättchen von der konvexen Seite deines Rohlings abnimmst, wird die Krümmung nur noch schlimmer.

Bei der Prägungsphase der Pfeilspitze gibt es viele Tipps und Tricks, die man nur schwer erklären kann.


⇒ Gib nicht auf – Aller Anfang ist schwer. Mit der Zeit erkennst du die Technik. Schaue dir dazu viele Videos von Flintknapping Profis an, und du wirst erkennen welche Techniken es gibt.



Was machst du, wenn du neue Plattformen erstellen musst, weil etwas schiefgegangen ist?


Ein Rettungsversuch besteht darin, mit der Spitze des Klopfers über die Kante zu streichen. Dadurch werden winzige Flocken von der oberen Oberfläche der Kante entfernt (Trage eine Schutzbrille!). Auf diese Weise wird die dünne, spröde Kante entfernt, wodurch sie stärker und niedriger wird. Die zweite Möglichkeit, neue Plattformen herzustellen, besteht darin, die Kante mit einem Schleifstein abzuschleifen. Ich verwende einfach einen meiner Hammersteine. Auch hier solltest du deine Plattformen in der entgegengesetzten Richtung vorbereiten, in der du abblätterst. Dreh den Steinrohling um, sodass die zu bearbeitende Seite nach oben zeigt, und schleife die Kante mit dem Schleifstein nach unten. Dreh den Steinrohling wieder um, suche nach den Plattformen unterhalb der Mittellinie und arbeite weiter.

Mach so weiter, bis du die gewünschte Linsenform erreicht hast und sich deine Pfeilspitze abzeichnet.


Wie erschaffe ich nur diese Pfeilspitzenform?

Während du am linsenförmigen Querschnitt arbeitest, ist es wichtig, auch deinen Steinrohling in die Form einer Pfeilspitze zu bringen. Es gibt keine festen Regeln für die Gestaltung des Umrisses deiner Pfeilspitze. Wenn der Flaschenboden kreisförmig ist, kannst du willkürlich ein spitzes Ende und ein Basisende wählen. Transformiere deinen runden Flaschenboden allmählich in ein Dreieck. Wenn der Steinrohling nicht rund ist, suche nach der längsten Achse und richte dein Dreieck danach aus.

Flintknapping-lernen WildnisDer erste Schritt besteht darin, den Steinrohling nicht mehr als Ursprungsform zu betrachten, sondern als Dreieck, aus dem eine Pfeilspitze erwachsen soll. Anstatt spiralförmig zu arbeiten, gehe aus drei Richtungen vor: von den beiden Seiten deiner Pfeilspitze nach innen und von der Basis aus nach oben. Wenn du deine Plattformen abplattest, behalte das Dreieck im Kopf und arbeite auf dieses Ziel hin. Die Form deiner Pfeilspitze sollte sich allmählich herausbilden, indem du die Kanten schärfst und die Basis verjüngst.

Denke daran, dass die Pfeilspitze eine scharfe, effiziente Form haben soll. Achte darauf, dass du während dieses Prozesses gleichmäßigen Druck ausübst. Die Ausrichtung des Dreiecks sollte dem Verlauf der längsten Achse des Steinrohlings folgen.

Arbeite behutsam und präzise, um eine gut geformte Pfeilspitze zu erhalten. Diese Formgebung ist entscheidend für die Wirksamkeit deiner Pfeilspitze beim Jagen oder Überleben.



Der Abschluss – Die Kerben in die Pfeilspitze setzen:


Du hast es geschafft – jetzt hast du eine linsenförmige dreieckige Pfeilspitze.

Wähle den Punkt an der Kante der Pfeilspitze, an dem du mit dem Kerben beginnen möchtest.

Verwende dein Kerbwerkzeug, um eine kleine Rille in die Kante zu schlagen. Hier muss das Drückerwerkzeug bzw. Schlagwerkzeug eine bessere ausgeprägte Spitze haben. Knochen eigenen sich nicht so gut in meinen Augen. Ich selbst habe hier mit Kupferspitzen deutlich bessere Erfahrungen gesammelt.

Drehe die Pfeilspitze um und setze die nächste Kerbe an derselben Stelle, an der du die erste kleine Rille gemacht hast. Drehe sie wieder um und fahre so fort. Der Prozess ähnelt dem Kerben an der Serpentinenkante, jedoch arbeitest du diesmal direkt in den Körper des Stücks, anstatt um die Kante herum.

Wiederhole den Vorgang für weitere Kerben, um deine Pfeilspitze optimal befestigen zu können. Achte darauf, die Kerben gleichmäßig und präzise zu platzieren, um eine stabile und gut funktionierende Spitze zu erhalten. Das Kerben ermöglicht es dir, die Pfeilspitze sicher am Schaft mit Tiersehne zu befestigen und verbessert ihre Durchdringungsfähigkeit im Laib eines Tieres.

♥ Herzlichen Glückwunsch! Du hast nun erfolgreich eine Pfeilspitze aus Stein gefertigt.


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Fazit: Die Eigenproduktion von Stein-Pfeilspitzen durch Flintknapping – Ein Handwerk mit Geschichte und Relevanz


Die Kunst des Flintknapping, der Herstellung von Pfeilspitzen aus Stein, ist nicht nur ein faszinierendes Handwerk, sondern auch ein tiefer Einblick in die Überlebensstrategien und kreativen Ausdrucksformen unserer prähistorischen Vorfahren. Die Fertigkeit, aus einfachen Steinen scharfe und funktionale Werkzeuge zu formen, war nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern eine Kunst, die über Jahrtausende hinweg von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

Die Schritte zur Eigenproduktion von Stein-Pfeilspitzen sind geprägt von Präzision, Erfahrung und einer tiefen Verbindung zur Natur. Die Auswahl geeigneter Materialien wie Flint, Feuerstein oder Obsidian bildet den Ausgangspunkt, gefolgt von der geschickten Anwendung von Techniken wie Percussion Flaking und Druckknicken. Die Herstellung dieser primitiven Werkzeuge erfordert nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch ein Verständnis für die Eigenschaften der verwendeten Steine.

Der Prozess des Flintknapping ermöglicht nicht nur die Schaffung funktionaler Pfeilspitzen, sondern auch die Wertschätzung für die Kunstfertigkeit unserer Vorfahren. Die Sicherheits- und Ethikrichtlinien, die beim Flintknapping beachtet werden sollten, verdeutlichen, dass dieses Handwerk nicht ohne Risiken ist und Respekt vor den Materialien erfordert.

Insgesamt bietet die Eigenproduktion von Stein-Pfeilspitzen durch Flintknapping nicht nur die Möglichkeit, ein einzigartiges handgefertigtes Werkzeug zu schaffen, sondern auch eine Brücke zu schlagen zwischen vergangenen Zeiten und dem modernen Verständnis von Handwerkskunst. Wer sich auf dieses Abenteuer einlässt, taucht ein in die Welt der Steinzeit und entdeckt eine Verbindung zu den Wurzeln menschlicher Kreativität und Überlebensfähigkeiten.


Hier noch ein spannender Video Tipp zum Feuer machen:




Bildquellen:

© W.Scott McGill – AdobeStock | © Philipp Schraut – www.wildandfree-southtyrol.com

Author:

Heiko Gärtner ist ein renommierter Survival-Experte mit einer beeindruckenden Vita, die ihn zweifellos als Fachautor auf diesem Gebiet auszeichnet. Er hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten intensiv mit den Themen Wildnis, Survival und Natur verbundenem Leben auseinandergesetzt. Seine fundierte Expertise ist das Ergebnis zahlreicher Ausbildungen und langjähriger Praxiserfahrung. Heiko ist zertifizierter Wildnispädagoge und hat eine Ausbildung zum Survival-Trainer und Wildnislehrer innerhalb von fünfjahren durchlaufen. Darüber hinaus ist er geprüfter Outdoor-Guide und verfügt über eine Spezialqualifikation im Bereich Berg- und Höhlenrettung. Sein Wissen wurde auch außerhalb der Fachkreise anerkannt: Heiko arbeitet regelmäßig als Berater hinter den Kulissen von bekannten Survival-Shows, wo er mit seinem Know-how die Authentizität und Sicherheit der Szenen sicherstellt. Er ist Buchautor und Meister im Bereich Natur- und Landschaftsführung. Neben seiner Tätigkeit als Survival und Wildnis Trainer hat Heiko an internationalen Wildnis und Survivaltreffen teilgenommen, um viele Fertigkeiten der Naturvölker aufzusaugen. Durch seine Arbeit in Extremsituationen – sei es in Alaska, Kanada, in Wüsten oder dichten Dschungeln – hat er wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt, die seine Artikel einzigartig machen. Seine Beiträge auf der Survival-Homepage kombinieren wissenschaftlich fundiertes Wissen mit praxisnahen Tipps und spannenden Geschichten aus seinem abenteuerlichen Leben. Er wandert seit 11 Jahren ohne Geld um die Welt und erlebt ein Abenteuer nach dem nächsten. Er hat mit zugeklebten Augen die Zugspitze bestiegen und war für Monate in der Wildnis ausgesetzt. Ob es um die Wahl der richtigen Ausrüstung, den Bau von Notunterkünften oder das Beschaffen von Nahrung in der Wildnis geht – Heiko Gärtner ist der perfekte Experte, um dich mit verlässlichen Informationen und innovativen Lösungsansätzen zu unterstützen.

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