Wie du deine Sinne schärfst und zum Naturmenschen wirst
Mit der Natur in Einklang kommen: Moderne Zombies und das verlorene Gespür für die Natur
Stell dir vor, du wachst mitten in der Wildnis auf. Kein Handy, kein GPS, keine Uhr. Nur du und der Wald. Was nun?
Die meisten Menschen unserer Zeit hätten ein Problem. Warum? Weil sie ihre eigenen Sinne nicht mehr nutzen. Wir sind so sehr an Bildschirme, Maschinen und Stadtlärm gewöhnt, dass wir kaum noch bemerken, was um uns herum passiert. Unser Geruchssinn? Verkümmert. Unser Gehör? Dauerbeschallt. Unsere Augen? Fixiert auf Displays.
Doch was wäre, wenn du dich wieder mit deinen Urinstinkten verbinden könntest? Was, wenn du in der Lage wärst, Tiere zu hören, bevor sie dich hören? Einen Fuchs zu riechen, bevor du ihn siehst? Das Wetter vorherzusagen, nur durch das Beobachten von Bäumen?
Genau das beschreibt Tamarack Song in seinem Buch „Den Geheimnissen der Natur auf der Spur“. Er zeigt, dass unsere Sinne noch da sind – wir müssen sie nur wieder aktivieren. Und das Beste daran? Jeder kann es lernen.
Heute nehme ich dich mit auf eine Reise zurück zu deinen Urinstinkten. Du wirst Techniken kennenlernen, mit denen du deine Wahrnehmung so schärfen kannst, dass du dich fast wie ein Tier in der Wildnis bewegst. Bereit? Dann los!
1. Warum wir unsere Sinne verloren haben – und wie wir sie zurückgewinnen
Früher war es normal, dass Menschen ein extrem feines Gespür für ihre Umwelt hatten. Sie konnten an Geräuschen erkennen, ob sich ein Wolf oder ein Reh näherte. Sie wussten am Geruch des Windes, ob es bald regnen würde. Doch heute sind wir sensorisch abgestumpft.
Die größten Feinde unserer Sinne
🧠 Dauerstress: Unser Gehirn ist ständig auf 100% – für feine Wahrnehmungen bleibt da keine Energie.
📱 Digitale Reizüberflutung: Wenn du 10 Stunden am Tag auf einen Bildschirm starrst, verlierst du die Fähigkeit, subtile Bewegungen in der Natur wahrzunehmen.
🚦 Stadtlärm: Ständige Hintergrundgeräusche haben unser Gehör für leise, natürliche Klänge abgestumpft.
Doch das Gute ist: Deine Sinne sind noch da! Sie wurden nur eingemottet wie ein altes Fahrrad in der Garage. Und heute holen wir sie wieder raus!
2. Die 5 Sinne des Survivalisten – So schärfst du deine Wahrnehmung
Tamarack Song beschreibt in seinem Buch, dass ein echter Naturmensch seine Sinne wie Werkzeuge nutzt. Jeder Sinn kann trainiert werden, um deine Überlebenschancen zu steigern.
👀 Sehen wie ein Luchs – Die Kunst des peripheren Sehens
Moderne Menschen haben einen Tunnelblick. Wir konzentrieren uns auf Handybildschirme, auf Bücher, auf Bildschirme. Doch in der Wildnis brauchst du peripheres Sehen – also die Fähigkeit, Bewegungen am Rand deines Sichtfelds wahrzunehmen.
👉 Übung:
✔ Setze dich in den Wald und fokussiere einen Punkt vor dir.
✔ Ohne deine Augen zu bewegen, versuche, Dinge am Rand deines Sichtfeldes wahrzunehmen.
✔ Trainiere das täglich für 10 Minuten – du wirst überrascht sein, wie viel mehr du nach einer Woche siehst!
💡 Studie: Eine Untersuchung von Beduinen in der Wüste zeigte, dass sie durch jahrelanges Training fast doppelt so viele Details in der Ferne wahrnehmen können wie ein Stadtmensch. (Bridgeman, 1993)
Hören wie ein Wolf – Die Kunst der Klang-Ortung
Ein Wolf kann aus mehreren Kilometern Entfernung das Heulen eines Rudelmitglieds hören. Unser Gehör kann das auch – wenn wir es trainieren.
👉 Übung:
✔ Setze dich für 10 Minuten in einen stillen Wald.
✔ Versuche, 5 verschiedene Geräusche zu unterscheiden.
✔ Schließe die Augen und rate, aus welcher Richtung das Geräusch kommt.
💡 Wissenschaft: Ein Experiment der Harvard University zeigte, dass Menschen ihr räumliches Hörvermögen innerhalb von nur zwei Wochen um bis zu 60% verbessern können, wenn sie gezielt trainieren.
Riechen wie ein Jäger – Die Kraft des Geruchssinns
Ein geübter Wildnisexperte kann an Gerüchen erkennen, ob ein Tier kürzlich hier war, ob Wasser in der Nähe ist oder ob Regen aufzieht.
👉 Übung:
✔ Schließe deine Augen und nimm bewusst Gerüche in der Natur wahr.
✔ Versuche, 3 verschiedene Gerüche zu identifizieren – z.B. feuchte Erde, Baumrinde, Kräuter.
✔ Übe das täglich – dein Gehirn wird sich an die Geruchsunterschiede erinnern.
💡 Interessant: Inuit können aus der Ferne riechen, ob ein Eisbär in der Nähe war – einfach durch den feinen Geruchssinn, der durch ständige Nutzung geschärft wurde!
Fühlen wie ein Tier – Sensorische Wahrnehmung aktivieren
Unsere Haut ist ein hochsensibles Organ. Wir können lernen, Temperaturunterschiede, Luftdruckveränderungen und die Richtung des Windes zu fühlen.
👉 Übung:
✔ Laufe barfuß über verschiedene Untergründe und achte darauf, wie sich jeder anfühlt.
✔ Spüre, wie der Wind über deine Haut zieht – aus welcher Richtung kommt er?
✔ Versuche, durch Berührung eines Blattes zu erraten, ob es frisch oder alt ist.
💡 Studie: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen, die oft barfuß gehen, eine verbesserte Sensorik in ihren Füßen entwickeln – ähnlich wie Tiere in der Wildnis.
Schmecken wie ein Überlebenskünstler – Essbare Pflanzen erkennen
In der Wildnis ist es überlebenswichtig, essbare Pflanzen von giftigen zu unterscheiden. Das geht oft über den Geschmackssinn.
👉 Übung:
✔ Pflücke eine Pflanze, die du kennst, und kaue ein kleines Stück.
✔ Achte bewusst auf den Geschmack – ist sie bitter, süß, erdig?
✔ Wiederhole das mit verschiedenen Pflanzen, um deinen Geschmackssinn zu schärfen.
💡 Interessant: Ureinwohner Amerikas konnten am Geschmack von Blättern erkennen, ob die Pflanze heilende oder schädliche Stoffe enthielt.
3. Fazit: Werde wieder ein Teil der Natur!
Unsere Sinne sind unsere stärksten Werkzeuge – aber wir müssen sie wieder nutzen. Indem du dich auf dein Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken konzentrierst, wirst du schon bald Dinge wahrnehmen, die dir vorher verborgen blieben.
🌿 Du erkennst Wildtiere, bevor sie dich erkennen.
🌿 Du hörst Geräusche, die du vorher nie bemerkt hast.
🌿 Du riechst Wetterveränderungen oder Wasserquellen.
🌿 Du fühlst Temperaturwechsel und Windrichtungen.
Mit diesen Techniken wirst du nicht nur ein besserer Survivalist, sondern auch ein bewussterer Mensch. Also, raus mit dir – die Natur wartet!
Von Heiko Gärtner, Survival-Experte & Abenteurer
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