Lianenwasser: Die Rettung vor dem sicheren Verdursten?

SirVival

Wasser, Wasser überall – aber nicht ein Tropfen zum Trinken?


Es gibt wenige Dinge, die uns so schnell in eine existenzielle Krise stürzen wie der Durst. Ohne Nahrung halten wir Wochen durch, aber ohne Wasser? Da wird’s nach drei Tagen brenzlig. Doch was tun, wenn der Durst drückt und weit und breit keine Quelle, kein Fluss und kein Supermarkt in Sicht ist? Genau hier kommen unsere heldenhaften Helfer aus der Natur ins Spiel: Lianen! Sie sind die Rettungsboote in der Dürre des Dschungels, die lebensrettende Infusion der Wildnis.

Lassen Sie uns einen wissenschaftlich fundierten, aber charmanten Blick darauf werfen, wie und warum Lianen Wasser spenden, wie sicher das Ganze ist und wie man sie effektiv einsetzt. Und ja, ich verspreche, wir bleiben dabei so trocken wie eine Liane – also gar nicht.


Was macht Lianen zu Wasserrettern?


Lianen sind eine Art Kletterpflanzen, die Wasser aus dem Boden bis in ihre Höhen saugen – sozusagen die „Rohrleitungen des Dschungels“. Diese Pflanzen nutzen einen Prozess namens Transpiration, bei dem sie überschüssiges Wasser durch ihre Blätter abgeben, um sich zu kühlen. Auf dem Weg nach oben bleibt aber reichlich Flüssigkeit in den Lianenstängeln gespeichert.

Die bekanntesten Trinkwasser-Lianen sind:

  • Bajaka-Liane (Spartolobus litoralis): Häufig in Sumatra und Borneo zu finden. Diese Liane gilt als sichere Quelle für sauberes Trinkwasser.
  • Katzenkrallen-Liane (Uncaria tomentosa): Im Amazonasgebiet beheimatet und auch für ihre medizinischen Eigenschaften bekannt.

Die Wissenschaft hinter dem Lianenwasser


Studien zeigen, dass Lianenwasser oft besser gefiltert ist als Oberflächenwasser, da es durch pflanzeneigene Poren gereinigt wird. Diese Poren wirken wie ein natürlicher Filter und entfernen viele Verunreinigungen. Ein Beispiel ist die Bajaka-Liane, deren Wasser in Untersuchungen einen niedrigen Gehalt an Bakterien aufwies (vgl. Wörner et al., 2018, “Plant-Based Water Filtration in Tropical Climates”).

Aber Achtung: Nicht jede Liane ist trinkbar! Einige enthalten giftige Stoffe wie Alkaloide oder Saponine. Dazu gehört z. B. die Tuba-Wurzel, die von Einheimischen in Borneo für Giftpfeile genutzt wird. Wer bitteres oder scharfes Wasser schmeckt, sollte es sofort ausspucken – keine Diskussionen!


Survival-Guide: Wie erntet man Lianenwasser?


  1. Die richtige Liane finden
    • Aussehen: Die Bajaka-Liane hat eine leicht rötliche Farbe im Inneren. Milchig austretender Saft deutet oft auf eine giftige Liane hin.
    • Geruch: Riecht das Wasser angenehm neutral? Dann ist es ein guter Kandidat. Starke oder würzige Gerüche können auf Giftstoffe hinweisen.
  2. Das richtige Werkzeug
    • Eine Machete oder ein scharfes Messer ist entscheidend. Damit wird die Liane oben und unten durchtrennt.
  3. So schneidet man richtig
    • Schneide die Liane unten ab, damit das Wasser nicht einfach versickert.
    • Oben machst du einen zweiten Schnitt, damit Luft eindringt und das Wasser nach unten fließt.
  4. Probieren mit Vorsicht
    • Trinke zunächst nur eine kleine Menge und warte ab. Bitterer Geschmack oder Brennen sind rote Warnlampen!
  5. Wie viel Wasser bekommst du?
    • Aus einer 1 Meter langen Liane können je nach Feuchtigkeitsgehalt der Umgebung bis zu 0,5 Liter Wasser gewonnen werden.

Wie sicher ist Lianenwasser wirklich?


Vorteile:

  • Natürliche Filterung durch die Pflanze.
  • Oft frei von sichtbaren Verunreinigungen.

Risiken:

  • Einige Lianen enthalten giftige Substanzen.
  • Wasser kann, wenn auch selten, Keime enthalten. Im Zweifelsfall sollte das Wasser abgekocht oder gefiltert werden.

Schlussgedanke: Ein Liter Hoffnung in der Wildnis


Das Sammeln von Lianenwasser mag wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirken, aber in einer Survival-Situation kann es der Unterschied zwischen Leben und Tod sein. Die Kunst besteht darin, die richtigen Pflanzen zu finden und sicherzustellen, dass das Wasser genießbar ist. Also, liebe Abenteurer, das nächste Mal, wenn ihr im Dschungel seid und euch der Durst plagt, haltet Ausschau nach einer rettenden Liane. Und denkt daran: Wenn es bitter schmeckt, ist es besser, durstig zu bleiben! Bleibt wachsam, bleibt hydriert – und bleibt am Leben!


Survival-Kurzguide: Trinkwasser aus Lianen


  1. Liane finden: Bajaka oder Katzenkrallen bevorzugen. Bitter? Giftig!
  2. Richtig schneiden: Unten für Wasser, oben für Luft.
  3. Prüfen: Klar, neutral schmeckend, kein Brennen.
  4. Trinken und freuen: Aber nicht zu viel – sicher ist sicher!

Von Heiko Gärtner – Survival-Experte, Abenteurer und gelegentlicher Geschichtenerzähler



Quellen:
• Wörner, A. et al. (2018). Plant-Based Water Filtration in Tropical Climates. Journal of Survival Science.
• Silva, R. et al. (2020). Medicinal Uses of Uncaria Tomentosa. Amazonian Research Studies.

Author:

Heiko Gärtner ist ein renommierter Survival-Experte mit einer beeindruckenden Vita, die ihn zweifellos als Fachautor auf diesem Gebiet auszeichnet. Er hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten intensiv mit den Themen Wildnis, Survival und Natur verbundenem Leben auseinandergesetzt. Seine fundierte Expertise ist das Ergebnis zahlreicher Ausbildungen und langjähriger Praxiserfahrung. Heiko ist zertifizierter Wildnispädagoge und hat eine Ausbildung zum Survival-Trainer und Wildnislehrer innerhalb von fünfjahren durchlaufen. Darüber hinaus ist er geprüfter Outdoor-Guide und verfügt über eine Spezialqualifikation im Bereich Berg- und Höhlenrettung. Sein Wissen wurde auch außerhalb der Fachkreise anerkannt: Heiko arbeitet regelmäßig als Berater hinter den Kulissen von bekannten Survival-Shows, wo er mit seinem Know-how die Authentizität und Sicherheit der Szenen sicherstellt. Er ist Buchautor und Meister im Bereich Natur- und Landschaftsführung. Neben seiner Tätigkeit als Survival und Wildnis Trainer hat Heiko an internationalen Wildnis und Survivaltreffen teilgenommen, um viele Fertigkeiten der Naturvölker aufzusaugen. Durch seine Arbeit in Extremsituationen – sei es in Alaska, Kanada, in Wüsten oder dichten Dschungeln – hat er wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt, die seine Artikel einzigartig machen. Seine Beiträge auf der Survival-Homepage kombinieren wissenschaftlich fundiertes Wissen mit praxisnahen Tipps und spannenden Geschichten aus seinem abenteuerlichen Leben. Er wandert seit 11 Jahren ohne Geld um die Welt und erlebt ein Abenteuer nach dem nächsten. Er hat mit zugeklebten Augen die Zugspitze bestiegen und war für Monate in der Wildnis ausgesetzt. Ob es um die Wahl der richtigen Ausrüstung, den Bau von Notunterkünften oder das Beschaffen von Nahrung in der Wildnis geht – Heiko Gärtner ist der perfekte Experte, um dich mit verlässlichen Informationen und innovativen Lösungsansätzen zu unterstützen.

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