Warum ein echter Survivalist niemals in Krypto investiert?
Warum ein echter Survivalist niemals in Krypto investiert – und was Warren Buffett damit zu tun hat? Von Heiko Gärtner, Survival Experte und Expeditionsforscher.
Die Illusion vom digitalen Gold
Als Survival-Experte beschäftige ich mich mit dem Überleben in extremen Situationen. Ich plane nicht für den nächsten Quartalsgewinn, sondern für das Überleben der Menschheit – egal, ob in der Wildnis oder bei einem globalen Finanzkollaps. In einer Welt, in der digitale Währungen wie Bitcoin als „die Rettung vor dem Finanzcrash“ angepriesen werden, lohnt es sich, einmal genauer hinzusehen.
Warum sollte ein echter Survivalist niemals in Kryptowährungen investieren? Ganz einfach: Weil sie keinen inneren Wert haben, weil sie nur durch Glaube existieren und weil sie im Ernstfall genauso nutzlos sind wie eine Kreditkarte in der Wildnis.
Schauen wir uns das einmal genauer an – mit Witz, Wissenschaft und dem gesunden Menschenverstand eines Überlebenskünstlers.
Kapitel 1: Warren Buffett, der Kryptoskeptiker
Warren Buffett ist kein armer Mann. Er ist einer der erfolgreichsten Investoren der Welt und besitzt Firmen, die echte Werte produzieren – von Eisenbahnen bis zu Versicherungen. Und doch hat er gesagt:
„Wenn Sie mir alle Bitcoins der Welt für 50 Dollar anbieten, ich würde sie nicht kaufen.“
Warum? Weil Bitcoin nichts produziert. Es zahlt keine Miete, es bringt keine Rendite, es stellt nichts her. Es ist kein Land, keine Fabrik, kein Unternehmen. Es ist ein Spekulationsobjekt, das nur funktioniert, solange jemand bereit ist, mehr dafür zu zahlen als du selbst.
Das ist das berühmte „Greater Fool“-Prinzip: Die einzige Hoffnung, mit Bitcoin Geld zu verdienen, besteht darin, einen noch größeren Dummkopf zu finden, der bereit ist, mehr zu bezahlen. Aber was passiert, wenn der letzte Dumme gefunden wurde?
Dann kracht das Kartenhaus zusammen.
Kapitel 2: Was ist echter Wert? Eine Survival-Perspektive
In der Survival-Welt zählt nur eines: echte Werte.
Stell dir vor, du bist in einer post-apokalyptischen Welt. Dein Bankkonto ist eingefroren, das Internet ist ausgefallen. Und da steht jemand mit einem USB-Stick voller Bitcoin – was kannst du damit anfangen?
- Kannst du es essen? Nein.
- Kannst du damit ein Feuer machen? Nein.
- Kannst du es gegen sauberes Wasser eintauschen? Wahrscheinlich nicht.
In der echten Welt haben nur materielle Werte Bestand: Lebensmittel, sauberes Wasser, Werkzeuge, Waffen, medizinische Versorgung, Land, Metalle, Energiequellen.
Das wussten bereits alte Kulturen. Die Römer hatten Gold- und Silbermünzen. Die Wikinger sammelten Edelsteine und Metalle. Und in traditionellen Naturvölkern wird mit handgefertigten Gegenständen und Nahrungsmitteln gehandelt – nicht mit virtuellen Zahlen in einem Algorithmus.
Kapitel 3: Die Krypto-Blase und das Marketing-Problem
Kryptowährungen funktionieren nicht durch realen Wert, sondern durch Marketing und Psychologie.
Solange das Narrativ „Bitcoin ist die Zukunft“ in den Köpfen der Menschen bleibt, gibt es eine Nachfrage. Sobald sich das Narrativ ändert („Bitcoin ist nutzlos“), fällt der Kurs ins Bodenlose.
Dieses Prinzip nennt sich in der Verhaltensökonomie „Herdentrieb“ (herd mentality). Menschen rennen dahin, wo alle anderen hinrennen – bis es zu spät ist. So war es bei der Tulpenmanie im 17. Jahrhundert, bei der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende und bei der Finanzkrise 2008.
Und es wird auch bei Krypto passieren.
Kapitel 4: Die große Frage der Absicherung
Fiatgeld (Euro, Dollar, Yen) wird oft kritisiert, weil es nicht mehr mit Gold gedeckt ist. Aber zumindest stehen Staaten und Volkswirtschaften dahinter. Wenn der Euro zusammenbricht, gibt es Mechanismen zur Absicherung – zum Beispiel Einlagensicherungsfonds oder staatliche Interventionen.
Und Bitcoin?
Bitcoin hat keinen Rettungsmechanismus. Keine Zentralbank. Kein Notfallfonds. Es gibt keinen „Staat Bitcoin“, der in Krisenzeiten einspringt. Wenn Krypto crasht, dann bleibt nichts übrig. Kein Land, keine Wirtschaft, keine garantierte Rückzahlung.
Dazu kommt: Wenn der Strom ausfällt, ist dein gesamtes Vermögen auf einmal weg.
Stell dir vor, ein globaler Cyberangriff legt das Internet lahm. Oder eine Sonnensturm-Katastrophe wie 1859 zerstört unsere digitale Infrastruktur. Dann kannst du deine Bitcoin-Adresse auf die Rinde eines Baumes schnitzen – aber du wirst nichts mehr damit kaufen können.
Kapitel 5: Die größte Gefahr – Kontrolle durch Algorithmen
Viele Krypto-Fans sagen: „Bitcoin ist dezentral und unabhängig!“
Aber ist das wirklich so?
- Hast du den Bitcoin-Algorithmus selbst geschrieben? Nein.
- Weißt du genau, wie das Mining funktioniert? Wahrscheinlich nicht.
- Kannst du verhindern, dass eine Regierung Bitcoin verbietet? Nein.
In Wirklichkeit sind Kryptowährungen keineswegs so frei, wie es scheint.
- Die meisten Bitcoin-Transaktionen laufen über große Börsen (Binance, Coinbase), die reguliert und überwachbar sind.
- Regierungen können jederzeit Krypto-Gesetze verschärfen, Steuern erhöhen oder den Handel einschränken.
- Wenn das Netzwerk langsamer wird oder Transaktionsgebühren explodieren, kann es für normale Nutzer unbrauchbar werden.
Wirklich frei bist du nur, wenn du selbst die Kontrolle über deine Ressourcen hast – und das sind materielle Werte, nicht digitale Luftnummern.
Kapitel 6: Die Alternative für echte Survivalisten
Wenn du dich auf Krisen vorbereiten willst, investiere nicht in Bitcoin, sondern in greifbare Werte.
- Grund und Boden → Ein Stück Land ist immer wertvoll.
- Metalle wie Gold & Silber → Haben seit Jahrtausenden ihren Wert behalten.
- Werkzeuge & Waffen → Können jederzeit nützlich sein.
- Lebensmittelvorräte & Saatgut → Echte Währung im Notfall.
- Energiequellen (Solar, Wind, Holz) → Garantierte Überlebensressourcen.
Ein echter Survivalist plant nicht für das nächste Bullrun-Szenario, sondern für das langfristige Überleben.
Kapitel 7: Warum auch Währungen keine sichere Lösung sind
Wer glaubt, dass Fiat-Währungen eine zuverlässige Absicherung gegen Krisen sind, der sollte einen Blick in die Geschichte werfen. Immer wieder haben Regierungen und Banken genau das gemacht, was sie versprochen hatten, nicht zu tun – nämlich Sicherungsfonds ignoriert, Konten eingefroren oder Guthaben entwertet. Hier sind einige der größten Beispiele für den systematischen Raubzug an den Bürgern:
- Zypern 2013 („Bail-in“) – Die Enteignung der Sparer Die Regierung verhängte eine Zwangsabgabe auf Bankguthaben über 100.000 Euro. Viele verloren über Nacht einen großen Teil ihres Ersparten.
- Argentinien 2001 („Corralito“) – Das eingefrorene Geld Die Regierung fror Bankkonten ein und begrenzte Abhebungen. Millionen Argentinier konnten plötzlich nicht mehr an ihr eigenes Geld.
- Griechenland 2015 – Kapitalverkehrskontrollen Während der Finanzkrise durften Griechen nur noch 60 Euro pro Tag von ihren Konten abheben. Die Banken blieben wochenlang geschlossen.
- Deutschland 1923 – Hyperinflation und das wertlose Papiergeld Die Inflation zerstörte den Wert der Reichsmark so sehr, dass Menschen mit Schubkarren voller Geldscheine bezahlen mussten – oder das Geld gleich zum Heizen nutzten.
- Venezuela 2016–2020 – Totale Währungszerstörung Die Inflation kletterte auf Millionen Prozent. Die Regierung führte immer neue Banknoten ein, die nach wenigen Monaten wieder wertlos waren.
- Lebanon 2019–2023 – Der Bankrott der Banken Die libanesischen Banken verweigerten den Kunden ihre Ersparnisse. Konten wurden eingefroren, und das offizielle Versprechen der Einlagensicherung wurde einfach ignoriert.
- USA 1933 – Goldverbot durch Roosevelt Amerikaner wurden gezwungen, ihr Gold an den Staat zu verkaufen – zum Fixpreis. Danach wurde der Goldpreis staatlich angehoben, und die Bürger waren enteignet.
- Sowjetunion 1991 – Plötzlich wertlos Nach dem Zusammenbruch der UdSSR verloren Millionen Russen ihr Erspartes, da der Rubel über Nacht wertlos wurde.
- Nigeria 2023 – Währungsumstellung & Bargeldmangel Die Regierung ersetzte Banknoten, doch die neuen Scheine waren nicht verfügbar. Menschen hatten Geld auf dem Konto, konnten es aber nicht abheben.
Diese Liste zeigt: Staatliche Sicherungen sind oft nur ein Versprechen – bis die Krise kommt. Wenn die Regierungen keine andere Wahl mehr haben, wird das Volk zur Kasse gebeten. Egal ob Inflation, Währungsreform oder Kapitalverkehrskontrollen – dein Geld gehört nur dir, solange du es in der Hand hast.
Kryptowährungen sind keine Lösung. Aber Fiat-Währungen sind es auch nicht. Ein echter Survivalist setzt deshalb auf greifbare Werte, nicht auf digitale Zahlen oder leere Regierungsversprechen.
Fazit: Die Welt der Zahlen und die Welt der Realität
Bitcoin ist eine faszinierende Technologie – aber für einen Survivalisten ist sie absolut nutzlos.
Die Krypto-Industrie lebt von Hype und Spekulation. Sie verspricht eine Revolution, aber was bleibt, wenn der Strom ausgeht?
Ein echter Überlebenskünstler weiß: Nur greifbare Werte zählen. Die Natur hat keine Blockchain, und wenn die Krise kommt, ist eine Wasserflasche mehr wert als ein virtuelles Wallet voller Digitalmünzen.
Denn am Ende überlebt nicht der mit den meisten Bitcoins – sondern der mit den meisten Ressourcen.
Quellen:
1 Taleb, Nassim Nicholas: Skin in the Game (2018) – Kritik an Bitcoin aus einer Risikoperspektive
2 Buffett, Warren: Interviews & Reden zur Wertlosigkeit von Krypto
3 Harari, Yuval Noah: Eine kurze Geschichte der Menschheit (2014) – Die Psychologie hinter Geld und Glaubenssystemen
4 Taleb, Nassim Nicholas: The Black Swan (2007) – Warum Märkte kollabieren
5 Deutsche Bundesbank: Veröffentlichungen zur Finanzstabilität und Kryptowährungen
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