Ist zu kalt schlafen ungesund oder Heilungsfördernd?
Das Schlafen in einem kalten Raum kann einige interessante Effekte auf deinen Stoffwechsel und die Entwicklung von braunem Fett (Brown Fat) haben. Lass uns die wichtigsten Punkte aus wissenschaftlicher Sicht zum Thema kalt schlafen betrachten:
1. Kalte Temperaturen und braunes Fett
- Was ist braunes Fett? Braunes Fettgewebe (BAT) ist eine Art Fett, das Energie in Form von Wärme verbrennt. Es ist besonders aktiv bei Kälte und trägt dazu bei, die Körpertemperatur zu regulieren.
- Wie wird braunes Fett aktiviert? Kalte Umgebungen fördern die Aktivierung von braunem Fett. Dein Körper produziert mehr Wärme, um die Kälte auszugleichen, was den Energieverbrauch erhöht und möglicherweise auch den Stoffwechsel ankurbelt (1), (2).
- Studienergebnisse: Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Exposition gegenüber kühlen Temperaturen (ca. 19–20 °C) über Wochen hinweg die Aktivität und Menge des braunen Fettgewebes steigern kann. Dies kann helfen, die Insulinsensitivität zu verbessern und möglicherweise bei der Gewichtskontrolle zu unterstützen (3).
2. Schlafqualität und kalte Räume
- Schlaftemperatur: Die ideale Schlaftemperatur liegt bei etwa 16–20 °C. Kühle Temperaturen fördern die Produktion von Melatonin, das nicht nur den Schlaf verbessert, sondern auch antioxidative Eigenschaften hat.
- Tiefschlaf: In einem kühlen Raum kann dein Körper die Kerntemperatur leichter senken, was den Tiefschlaf fördert. Besserer Schlaf hat wiederum positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel, die Hormonregulation und das allgemeine Wohlbefinden (4).
- Übertreibung vermeiden: Wenn der Raum zu kalt ist und du frierst, kann dies den Schlaf stören und sogar Stresshormone wie Cortisol erhöhen, was kontraproduktiv sein könnte.
3. Stoffwechsel und Kalorienverbrauch
- Thermogenese: Kälte kann die sogenannte nicht-zitternde Thermogenese fördern, bei der der Körper Energie in Wärme umwandelt, ohne dass du zitterst. Dieser Prozess erhöht den Energieverbrauch leicht, was über längere Zeiträume zu einem gesteigerten Kalorienverbrauch führen könnte (5).
- Individuelle Unterschiede beim kalt schlafen: Die Reaktion auf kalte Temperaturen variiert von Person zu Person. Menschen mit mehr braunem Fett profitieren stärker von der Kälteexposition, während andere möglicherweise keinen signifikanten Effekt bemerken.
Fazit: Kalter Raum – besser oder schlechter?
Besser, wenn:
- Die Temperatur angenehm kühl, aber nicht unangenehm kalt ist (ca. 16–20 °C).
- Du eine gute Decke hast, um zu verhindern, dass du frierst.
- Du nach einem langfristigen, kleinen Stoffwechselboost oder besserem Schlaf suchst.
Schlechter, wenn:
- Du frierst und dein Schlaf dadurch gestört wird.
- Es zu kalt ist, was deinen Körper in einen Stresszustand versetzt.
Ein kalter Raum kann also durchaus positive Effekte auf den Stoffwechsel und die Aktivierung von braunem Fett haben, solange du dich wohlfühlst und nicht dabei frierst.
Quellen:
1 Nedergaard, J., et al. (2007). “Brown adipose tissue in human metabolism.”
2 Lee, P., et al. (2014). “Brown adipose tissue as a therapeutic target.”
3 Chondronikola, M., et al. (2014). “Brown adipose tissue improves glucose homeostasis.”
4 Cauter, E. V., et al. (1999). “Metabolic consequences of sleep disorders.”
5 Cannon, B., et al. (2004). “The role of brown adipose tissue in the regulation of energy balance.”

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