Wasser Abkochen mit Bambus – Methoden, Gefahren und Tipps

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Wasser ist die wichtigste Ressource in einer Survival-Situation, doch nicht jedes Wasser ist sicher trinkbar. Pathogene Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Parasiten können tödlich sein. Bambus bietet in der Wildnis eine hervorragende Möglichkeit, Wasser zu kochen, ohne einen Topf zu benötigen. In diesem umfassenden Guide erfährst du, welche Methoden es gibt, welche Vor- und Nachteile sie haben, wie du Risiken minimierst und ab wann Wasser tatsächlich trinkbar ist.


Warum Wasserkochen so wichtig ist!


In Survival-Situationen hat Wasser oberste Priorität, denn der menschliche Körper kann nur wenige Tage ohne auskommen. Unsauberes Wasser birgt jedoch große Gefahren:

  • Dehydration: Unzureichende Flüssigkeitszufuhr führt zu Konzentrationsproblemen, Müdigkeit und kann tödlich enden.
  • Krankheiten: Krankheitserreger wie Giardia, Cryptosporidium und Escherichia coli (E. coli) verursachen Magen-Darm-Beschwerden, die ebenfalls zur Dehydration führen können.

Das Abkochen von Wasser ist eine der sichersten Methoden, um Krankheitserreger zu eliminieren, da hohe Temperaturen deren Proteine denaturieren und sie so unschädlich machen.


Wasser abkochen: Der wissenschaftliche Hintergrund


Das Erhitzen von Wasser auf 100°C tötet die meisten Bakterien, Viren und Parasiten ab. Die Hitze zerstört die Struktur der Proteine (Denaturierung), wodurch die Mikroorganismen ihre lebenswichtigen Funktionen verlieren. Bereits das Erreichen des Siedepunktes (Wasser kocht und bildet Blasen) genügt, um pathogene Keime abzutöten. Es ist nicht notwendig, das Wasser lange kochen zu lassen – eine Minute Kochen reicht aus, um es sicher zu machen.


Warum Bambus ideal für das Abkochen von Wasser ist


Bambus ist in vielen Teilen der Welt weit verbreitet und bietet folgende Vorteile:

  • Natürliches Gefäß: Die Hohlräume in Bambussegmenten sind ideale Behälter für Wasser.
  • Langsame Verbrennung: Frischer Bambus enthält viel Feuchtigkeit, wodurch er langsamer verbrennt und stabiler bleibt.
  • Isolierung: Die dichten Fasern verhindern ein schnelles Überhitzen und ermöglichen ein gleichmäßiges Erhitzen des Wassers.
  • Nachhaltigkeit: Bambus ist leicht verfügbar und biologisch abbaubar.

Methoden zum Wasserkochen mit Bambus


1. Bambussegment mit seitlicher Öffnung

  • Beschreibung: Ein frisches Bambussegment wird an der Seite aufgeschnitten, wobei ein kleines Loch als Öffnung dient.
  • Vorgehen:
    • Öffnung seitlich einritzen (ca. zwei Drittel der Segmentlänge).
    • Das Segment in die Glut legen, wobei die Öffnung nach oben zeigt.
    • Wasser einfüllen und zum Kochen bringen.
  • Vorteile:
    • Stabil und wiederverwendbar.
    • Eignet sich auch zum Kochen von Speisen wie Reis oder Bambussprossen.
  • Nachteile: Etwas zeitaufwändig.

2. Gespaltener Bambus

  • Beschreibung:
    • Das Bambussegment wird längs gespalten, wodurch eine größere Öffnung entsteht.
  • Vorgehen:
    • Bambus längs in zwei Hälften schneiden.
    • Eine Hälfte mit Wasser befüllen und direkt in die Glut legen.
  • Vorteile:
    • Schnelles Kochen durch direkte Hitzeeinwirkung.
  • Nachteile:
    • Der Bambus brennt schneller und ist nicht wiederverwendbar.

3. Bambussegment mit oberer Öffnung

  • Beschreibung:
    • Der Bambus wird an einem Ende abgeschnitten, um eine Öffnung nach oben zu schaffen.
  • Vorgehen:
    • Frisches Bambussegment abschneiden, sodass eine Art Becher entsteht.
    • Wasser einfüllen und das Segment entweder in die Glut legen oder an ein Feuer hängen.
  • Vorteile:
    • Flexibel: Kann sowohl ins Feuer gelegt als auch aufgehängt werden.
    • Wiederverwendbar.
  • Nachteile:
    • Kochen dauert länger, da die Hitze indirekt auf den Bambus einwirkt.

4. Kochen mit heißen Steinen

  • Beschreibung:
    • Steine werden erhitzt und anschließend in das Bambussegment gelegt, um das Wasser zu erhitzen.
  • Vorgehen:
    • Steine in die Glut legen und erhitzen.
    • Heiße Steine vorsichtig in das mit Wasser gefüllte Bambussegment geben.
  • Vorteile:
    • Minimaler Kontakt zwischen Bambus und Feuer; ideal für trockenes Bambusmaterial.
  • Nachteile:
    • Arbeitsintensiv: Erfordert häufiges Nachlegen von heißen Steinen.

5. Hängender Bambusbehälter

  • Beschreibung:
    • Der Bambus wird über das Feuer gehängt, ähnlich wie ein Topf.
  • Vorgehen:
    • Bambussegment mit einer Öffnung an einer Stange oder einem Seil befestigen.
    • Über ein Feuer hängen, sodass die Flammen die Unterseite des Bambus erhitzen.
  • Vorteile:
    • Kontrollierte Hitzeeinwirkung; verhindert ein schnelles Verbrennen.
  • Nachteile:
    • Aufwendige Konstruktion.

6. Experimentelle Methoden

  • Bambustopf mit Lehmabdichtung: 
Lehm wird an der Unterseite des Bambus angebracht, um die Hitze gleichmäßig zu verteilen und ein Durchbrennen zu verhindern. Ergebnis: Diese Methode funktioniert nur bedingt, da der Lehm mit der Zeit trocknet und abfällt.
  • PET-Flaschen:
Im absoluten Notfall können Plastikflaschen verwendet werden, indem Wasser in die Flasche gefüllt und über ein Feuer gehängt wird.

Achtung: Plastik kann giftige Stoffe freisetzen und sollte nur als letzte Option genutzt werden.


Gefahren beim Wasserkochen mit Bambus


  1. Explosionsgefahr:
Bambus kann bei hohen Temperaturen platzen, wenn der Druck in den Knoten zu hoch wird. Um dies zu verhindern, immer Löcher in die Knoten bohren, bevor der Bambus erhitzt wird.
  2. Bambusgifte:
Manche Bambusarten enthalten geringe Mengen an Blausäure, die bei falscher Zubereitung freigesetzt werden können. Durch gründliches Kochen werden diese Verbindungen abgebaut und unschädlich gemacht.
  3. Trockenes Bambusmaterial:
Trockener Bambus brennt schneller und kann reißen, wodurch das Wasser ausläuft. Frischer Bambus ist vorzuziehen.

Fazit: Die besten Methoden


  • Für schnelle Wasserzubereitung: Gespaltener Bambus direkt in der Glut.
  • Für vielseitige Nutzung und Wiederverwendbarkeit: Bambussegment mit seitlicher Öffnung.
  • Für Notfallsituationen: Heiße Steine.
    Mit diesen Methoden kannst du in jeder Survival-Situation sauberes Wasser herstellen und bist optimal vorbereitet, um die Herausforderungen der Wildnis zu meistern.

Bleib wachsam, sei kreativ und nutze die natürlichen Ressourcen um dich herum!

Author:

Heiko Gärtner ist ein renommierter Survival-Experte mit einer beeindruckenden Vita, die ihn zweifellos als Fachautor auf diesem Gebiet auszeichnet. Er hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten intensiv mit den Themen Wildnis, Survival und Natur verbundenem Leben auseinandergesetzt. Seine fundierte Expertise ist das Ergebnis zahlreicher Ausbildungen und langjähriger Praxiserfahrung. Heiko ist zertifizierter Wildnispädagoge und hat eine Ausbildung zum Survival-Trainer und Wildnislehrer innerhalb von fünfjahren durchlaufen. Darüber hinaus ist er geprüfter Outdoor-Guide und verfügt über eine Spezialqualifikation im Bereich Berg- und Höhlenrettung. Sein Wissen wurde auch außerhalb der Fachkreise anerkannt: Heiko arbeitet regelmäßig als Berater hinter den Kulissen von bekannten Survival-Shows, wo er mit seinem Know-how die Authentizität und Sicherheit der Szenen sicherstellt. Er ist Buchautor und Meister im Bereich Natur- und Landschaftsführung. Neben seiner Tätigkeit als Survival und Wildnis Trainer hat Heiko an internationalen Wildnis und Survivaltreffen teilgenommen, um viele Fertigkeiten der Naturvölker aufzusaugen. Durch seine Arbeit in Extremsituationen – sei es in Alaska, Kanada, in Wüsten oder dichten Dschungeln – hat er wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt, die seine Artikel einzigartig machen. Seine Beiträge auf der Survival-Homepage kombinieren wissenschaftlich fundiertes Wissen mit praxisnahen Tipps und spannenden Geschichten aus seinem abenteuerlichen Leben. Er wandert seit 11 Jahren ohne Geld um die Welt und erlebt ein Abenteuer nach dem nächsten. Er hat mit zugeklebten Augen die Zugspitze bestiegen und war für Monate in der Wildnis ausgesetzt. Ob es um die Wahl der richtigen Ausrüstung, den Bau von Notunterkünften oder das Beschaffen von Nahrung in der Wildnis geht – Heiko Gärtner ist der perfekte Experte, um dich mit verlässlichen Informationen und innovativen Lösungsansätzen zu unterstützen.

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