Ausbildungen und Ziele in der Erlebnispädagogik

SirVival

Erlebnispädagogik – was ist das? Wie muss ich mir das vorstellen? Was macht ein Erlebnispädagoge?

Spiele sind bereits ab der frühsten Kindheit das wichtigste Mittel in der Erlebnispädagogik, um zu lernen und sich zu entwickeln. Kleinkinder erleben und entdecken ihre Welt als Spiel: Sie spielen mit dem Essen und lernen dabei dessen Konsistenz, Temperatur, Geruch und Geschmack kennen. Sie spielen mit Gegenständen, die sie ertasten, wegwerfen, aufbauen und wieder umwerfen. Dadurch schulen sie ganz nebenbei ihre motorischen Fähigkeiten. Sie spielen mit anderen Kindern, mit großen Geschwistern und Erwachsenen und lernen so den sozialen Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen. Mit der Zeit werden ihre Spiele komplexer und damit auch die Fähigkeiten und Kompetenzen die sie sich erwerben: Im Vater-Mutter-Kind-Spiel empfinden sie das Alltagsleben der Erwachsenen nach. In sportlichen Spielen lernen sie ihren Körper kennen und erweitern dessen Leistungsfähigkeit. Bei spielerischen Entdeckungsreisen werden sie zu Helden ihrer eigenen Welt und beginnen eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln.

In der letzten Zeit hat sich dieses spielerische Lernen jedoch stark verändert. Aufgrund von Elternängsten werden viele Spiele der Kinder verboten, da sie als zu gefährlich erscheinen. Die Freizeit der Kinder wird sehr stark durch die Eltern geregelt und vorbestimmt. Der Leistungsdruck und das damit verbundene Streben nach äußerer Anerkennung treten an die Stelle von selbstbestimmten Zielen. Zudem ersetzt der starke Einfluss der Medien das aktive Erleben von Abenteuern durch passives Konsumieren.

Dabei gerät die Entwicklung der sozialen Kompetenzen und der Kreativität immer mehr in den Hintergrund während der Lernschwerpunkt fast ausschließlich auf den kognitiven Fähigkeiten liegt. In Anbetracht dieser Entwicklung ist es kaum verwunderlich, dass derart viele Kinder an Aufmerksamkeitsdefiziten, Konzentrationsschwächen, Verhaltensauffälligkeiten und sozialen Schwächen leiden.

Erlebnispädagogik wird mit Kindern spielerisch im Wald umgesetzt


Erlebnispädagogik – das Konzept

Die Erlebnispädagogik wurde speziell dafür entwickelt, um diese Defizite auszugleichen und all jene Schlüsselkompetenzen zu fördern die im normalen Schulunterricht oftmals zu kurz kommen. Dabei geht es vor allem um vier unterschiedliche Bereiche:

Kreativität:

Im Spiel haben die Schüler die Möglichkeit selbst schöpferisch tätig zu werden, um dadurch eigene Ideen, einen eigenen Stil und letztlich ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln.

Soziale Kompetenzen und Gruppengemeinschaft:

Die meisten Spiele sind so konzipiert, dass sie die offene und gemeinschaftliche Zusammenarbeit der Schüler erfordern und dadurch     fördern. Auf diese Weise bekommen die Schüler ein natürliches Gefühl, wie wichtig jede einzelne Person für die Gruppe, und wie wichtig die Gruppe für jeden einzelnen ist.

Friedensstifterprinzipien:

Durch gemeinsam gelöste Herausforderungen, spielerische Aufgaben und Vertrauensübungen, lernen die Schüler einen ehrlichen und friedlichen Umgang miteinander. Dadurch bauen sie oftmals großes Aggressionspotenzial auf natürliche und konstruktive Weise ab.

Naturwahrnehmung und Körpergefühl:

Auch wenn die meisten Spiele in einer Sporthalle oder im Klassenraum stattfinden können, sind sie in erster Linie zum Spielen im Freien gedacht. Hierdurch wird die Natur und deren Wahrnehmung zu einem bedeutenden Element.

Durch den intensiven Kontakt mit der Natur und den eigenen Sinnen, wird der Bezug der Schüler zu ihrem Körper und zur Tier- und Pflanzenwelt gestärkt. Damit steigt auch das Verantwortungsbewusstsein für ein eigenes gesundes Leben und einen wertschätzenden Umgang mit der Natur. Die Schüler lernen auf spielerische Art und Weise die Naturgesetze kennen.


Definition Erlebnispädagogik

WaldkindergartenausbildungDie Erlebnispädagogik Definition, auch ab und an Abenteuerpädagogik genannt ist ein Themenbereich der Pädagogik. Die moderne Erlebnispädagogik hat ihren Rückhalt aus der Reformpädagogik und befasst sich mit Gruppenerfahrungen in der Natur. Das Ziel ist es, die Persönlichkeit zu fordern und die sozialen Kompetenzen zu steigern. Zur ganzheitlichen Erziehung ist in der modernen Zeit die Erlebnispädagogik ein wichtiger Anteil geworden. Da soziale Kompetenzen und die Wagnisbereitschaft schlecht ausgebildet sind in der Gesellschaft, erhält in jüngster Zeit die Erlebnispädagogik einen Aufschwung. Kurt Hahns verfolgte den erlebnistherapeutischen Ansatz, dass Kinder und Jugendliche immer mehr Persönlichkeitsverfall zeigen.

Das frontale Bildungssystem reicht eben nicht aus. Die Hauptprobleme, die sich in der heutigen Zeit zeigen sind, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr zu Empathie fähig sind. Die Sorgsamkeit ist zurückgegangen und die körperliche Tauglichkeit ebenso. Auch der innere Antrieb etwas selbst in die Welt bringen zu wollen ist deutlich zurückgegangen.

Wie viel verdient ein Erlebnispädagoge?

Der Durchschnitt der Erlebnispädagogen bzw. Erlebnispädagogin verdient ein Durchschnittsgehalt von 42.800 € im Jahr. Die Gehaltsspanne als Erlebnispädagoge liegt zwischen 36.000 € und 52.600 €. Wenn Sie sich mit ihrer eigenen Firma selbstständig machen, gibt es nach oben hin jedoch keinerlei Grenzen.



Erlebnispädagogik Theorie

Kurt Hahn ist der Überzeugung, dass Kinder die Gelegenheit brauchen, sich selbst entdecken zu dürfen. Kinder müssen erlernen wie sie mit Triumph und Niederlage umgehen können. Da die heilige Stille vollkommen aus unserer modernen Zeit gedrängt wurde, fordert er ein, dass Stille wieder eine Rolle im Leben der Kinder spielen muss. Denn nur wer sich langweilt, kann in einen kreativen Zustand kommen. Auch die Fähigkeit in der Fantasie aufzugehen ist deutlich zurückgegangen und muss wieder trainiert werden. Spiele sollten zwar in der Erlebnispädagogik wichtig sein, sie sollten aber nicht im Vordergrund stehen. Der Therapeutische Ansatz darf nie aus den Augen verloren gehen. Der Erlebnispädagoge ist kein Animateur, er ist ein Wesen, der die Seele des Kindes nährt und stärkt, so dass es zu einem herausragenden Charakter heranwachsen kann. Die Fähigkeit an einem Strang anzuziehen ist durch den Heldenkomplex stark nach hinten gewichen. Jeder will der Erste sein. “Nur wenn ich gewinne, dann bekomme ich Aufmerksamkeit” denkt es in vielen. Das Gefühl, dass man oft im Leben eine Aufgabe nur als Gruppe meistern kann, da man alleine zu schwach ist, muss erfahren werden. Oft wissen Kinder gar nicht, warum es wichtig sein kann, dass man sich auf seinen Klan verlassen kann.

Durch die Salemer Gesetze die Hahn aufgestellt hat, entstand eine Erlebnistherapie, die die heutige Grundlage der Erlebnispädagogik ist. Der Erlebnispädagoge ist somit ein Erlebnistherapeut auch wenn er sich so nicht nennen darf. Man kann Erlebnispädagogik als soziales Lernen durch Abenteuer in der freien Natur deklarieren. Erlebnispädagogik ist eine handlungsorientierte Methode die eine Gegenbewegung zum Frontalunterricht ist. Jean-Jacques Rousseau (1712 – 1778) gilt als Vordenker der Erlebnispädagogik. Kurt Hahn, ein deutscher Erlebnispädagoge, gilt jedoch als der Urvater der Abenteuer- und Erlebnispädagogik.

Beim Sport wird in der Erlebnispädagogik der Umgang mit Triumph und Niederlagen erlernt


Geschichte der Erlebnispädagogik

Die Geschichte der Erlebnispädagogik hängt sehr eng mit der Philosophie, der Pädagogik, der Soziologie und Psychologie zusammen. Zunächst wurde der Begriff Reformpädagogik gewählt und dieser traf das Themenfeld sehr gut. Die Reformpädagogik war darauf bedacht die Anteile der Erziehungsmethode zu reformieren, die reformbedürftig waren. So hielt der Reformpädagoge Ausschau, wo wurde durch die Erziehungsmethode, etwas negatives erschaffen und wie konnte man es wieder zum positiven Biegen?

Man kann sagen, dass sich die Erlebnispädagogik aus den Fehlern des Erziehungsauftrages in der Schule entwickelte. Dies soll keine Verurteilung sein und doch musste man ein Schulsystem erschaffen, das den Schüler so schnell es ging auf die Arbeitswelt vorbereitete. Das Ziel des Lehrplanes war es ein funktionierendes Mitglied der Arbeitergesellschaft herzustellen. Leider bleiben dabei, einige wichtige Kernkompetenzen auf der Strecke. Wenn man die wichtigsten historischen Vertreter der Pädagogik und Philosophie genau unter die Lupe nimmt erkennt man schon sehr bald, dass sich hier die Geschichte der Erlebnispädagogik abzeichnet. Am Anfang der 20. Jahrhundert verschmolzen die Reformpädagogik und die Erlebnispädagogik. Bedauerlicherweise wurde dieser Prozess auch noch von der vollmillitärischen Erziehung mit eingefärbt.

Wichtige Vertreter der Erlebnispädagogik

Jean-Jacques Rousseau

„Alles ist gut, wie es aus den Händen des Schöpfers kommt, alles entartet unter den Händen des Menschen.“

Die ist wohl sein berühmtester Satz, den er jemals zu Papier gebracht hat. Rousseaus Ziele sind sehr einfach und klar:

  • Zurück zur Natur
  • Erziehung ohne Erzieher
  • Handeln hat Konsequenzen

Nach Rousseau wird der Mensch durch drei Kerneinflüsse erzogen:

„Die Natur oder die Menschen oder die Dinge erziehen uns. Die Natur entwickelt unsere Fähigkeiten und unsere Kräfte; die Menschen lehren uns den Gebrauch dieser Fähigkeiten und Kräfte. Die Dinge aber erziehen und durch die Erfahrung, die wir mit ihnen machen, und durch die Anschauung.“

Oft, wenn Mentoren die Erlebnispädagogik und Wildnispädagogik Ausbildung zugleich abschließen, kommt in Ihnen der Gedanke auf, dass die Natur der Hauptlehrer sein sollte. Die Frage ist also immer, wie wirkt der Lehrer auf die Kinder ein? Denn durch sein Lernprofil entscheidet sich später, wie die Schüler mit sich, mit anderen und mit der Natur umgehen werden.

So gibt es zwei Ansätze von Erziehung. Man will jemanden erziehen. Man zieht also jemanden in die Richtung, die man sich wünscht und das ist die klassische Erziehung. Die Sicht eines Erlebnispädagogen sollte sein, die Erziehung der Natur, die ganz automatisch da ist, einfach zu verstärken und zu unterstützen. Ein guter Mentor sollte stets negative Einflüsse, wie Gesellschaft, Wissenschaft, Kunst und Zivilisation so gut es geht von der Kinderseele fernhalten. Denn sie sollen selbst ihre Realität kennenlernen.

Rousseau selbst kann als Vertreter des handlungsorientierten Unterrichts angesehen werden.

„Leben heißt nicht Atmen, sondern Handeln.“

Dies war einer seiner liebsten Zitate. Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass in der Theorie vieles nett klingt. Es stellt kein Risiko dar, es nur theoretisch zu erdenken ist. Wenn man handelt, muss man jedoch auch die Konsequenzen annehmen.

100 Jahre später griff Henry David Thoreau die Arbeit von Rousseau auf. Thoreau wollte das ursprüngliche und unmittelbare Leben ohne Mittler. Auch er machte den Zeitgeist der Technik, der Zivilisation, der Mode, der Bequemlichkeit und des Luxus verantwortlich dafür, dass die Unmittelbarkeit verloren gegangen ist.

„Das meiste von dem, was man unter den Namen Luxus zusammenfasst, und viele der so genannten Bequemlichkeiten des Lebens sind nicht nur zu entbehren, sondern geradezu Hindernisse für den Aufstieg des Menschengeschlechts.“

Jedes Kind darf für sich in der Erlebnispädagogik real lernen ohne den Einfluss von Außen


Henry David Thoreau

Seine Beobachtung war es, dass Bequemlichkeit und Luxus eine Bremse der spirituellen Entwicklung war. Das Geschlecht könne nicht aufsteigen, meinte er. Thoreau war auf der Suche nach den echten Bedürfnissen im Leben. Was bringt mein Herz zum Singen? Was lässt es verstummen?

John Dewey

Nach Thoreau kam John Dewey. Sein zentrales Forschungsthema war Erfahrung. Nur wenn ich etwas erfahren habe, habe ich es am eigenen Leib erlebt und werde es nie wieder vergessen. Es war dem Handeln von Rousseau sehr ähnlich: Handeln hat Konsequenzen. Die Konsequenzen kann ich wahrnehmen und ich werde mir stets merken, ob ich durch die Handlung positive oder negative Konsequenzen erhalten habe.

„Die aktive Seite der Erfahrung ist Ausprobieren, Versuch – man macht Erfahrungen. Die passive Seite ist ein Erleiden, ein Hinnehmen. Wenn wir etwas erfahren, so wirken wir auf dieses Etwas zugleich ein, so tun wir etwas damit, um dann die Folgen unseres Tuns zu erleiden. Wir wirken auf den Gegenstand ein, und der Gegenstand wirkt auf uns zurück.“

Lord Baden-Powell und die Pfadfinder

Robert Baden-Powell gründete 1907 die Pfadfindergruppe. Er ist mit der Pfadfindermethode einer der Gründerväter, der Erlebnispädagogik, wie wir sie heute kennen. Lord Baden-Powell hatte das Prinzip der Erziehung in sich: „Learning by Doing„. Das Pfadfinderkonzept ist sehr einfach. Man überträgt Verantwortung auf Kinder und Jugendliche und traut ihnen zu, dass sie die Aufgaben erledigen können. Jemanden etwas zutrauen – dieser Leitgedanke spornt das Kind oder den Jugendlichen an, da er die Erwartungshaltung erfüllen will. Man will seinen Pfadfinderführer nicht enttäuschen. Die Pfadfindergruppen wurden stark von der Sozialpädagogik beeinflusst. Noch heute werden viele Lernelemente der Pfadfinder in Outdoortrainings, in Managementtrainings und im Teamtraining angewandt.

Martin Luserek war ein Fan der naturhaften Erziehung

Kinder können in der Erlebnispädagogik viel von der See und der Natur lernenMartin Luserek war ein Reformpädagoge und der Begriff Erlebnispädagogik war noch lange nicht geprägt. Martin Luserek vertrat jedoch einen wichtigen Punkt der Erlebnispädagogik. Eine naturhafte Erziehung, denn je näher lernen mit Natur verbunden wird, desto mehr kann man erreichen. Dies war die Einstellung von Luserek. Er führte eine Schule am Meer und achtete darauf, dass seine Schüler durch die See erzogen werden. Bei ihm ging es nicht um Theoretisches lernen, wie im Schulkonzept. Jede Handlung sollte sichtbar werden. Jeden Tag sollten sich die Schüler mit der Natur auseinandersetzen. Die Schüler errichteten und pflegten Meerwasseraquarien, sie spielten in einer Theater-AG mit und führten die Stücke mit einem Schulorchester vor. Das erlernte sollte stets sichtbar gemacht werden.

Erlebnistherapie nach Kurt Hahn

Kurt Hahn wird als der Gründervater der Erlebnispädagogik Szene gefeiert. Bis heute wirkt er mit seinen Konzepten in die Moderne Erlebnispädagogik mit ein. Das Spannende daran ist, dass Kurt Hahn kein klassisches Studium als Lehrer oder Erzieher aufweisen kann. Obwohl er kein Politiker mit Mandat oder ein Lehrer war, hat er die Pädagogik nachhaltig beeinflusst.

1930 erlebte die Erlebnispädagogik in Deutschland ihren ersten Höhepunkt. Sie wurde in der Reformpädagogik zu einem wichtigen Eckpfeiler und im Unterrichtsverständnis war die Erlebnispädagogik nun nicht mehr wegzudenken. Das Erlebnis im Bereich des Lernens wurde zu einem methodischen Grundbegriff der modernen Pädagogik.

Hahn beobachtete die Schüler und stellte fest, dass der Mangel an menschlicher Anteilnahme nicht mehr tragbar ist. Auch der Verfall der körperlichen Tauglichkeit war sehr leicht erkennbar. Die Schüler wiesen einen Mangel an Spontanität und Initiative auf, aber auch der Mangel an Sorgsamkeit konnte nicht mehr unerkannt bleiben. Kurt Hahn hatte die Einstellung, dass nicht die Dauer eines Erlebnisses, den Lernerfolg begründet, sondern die Intensität und das persönliche Engagement, das der Schüler mit eingebracht hat.

Kurt Hahn versuchte auch eine Erlebnistherapie dem Verfall entgegenzuwirken. Für den körperlichen Verfall köderte er die Kinder mit Sportarten von denen sie begeistert waren. Wenn ein Kind nicht in die Natur will, kann man nichts machen, doch wenn das Kind gerne angeln möchte, dann geht es von ganz alleine in die Natur. Kurt Hahns Ansatz war, finde einen Weg so dass das Kind mit Motivation dabei sein kann. Wenn es nicht der eine Weg ist, dann eben der andere. Durch den Dienst am nächsten forderte er das Empathie Bewusstsein seiner Schüler heraus und da die Schüler keinen sozialen Dienst verrichten wollten, köderte er sie mit dem See- und Bergrettungsdienst. Ein weiterer Schachzug zur Neuorientierung der Schüler war ihnen gerade so lösbare Aufgaben zu stellen. Wichtig dabei war, dass die Aufgaben so knifflig waren, dass sie reizvoll waren, aber eben auch nicht zu schwer, so dass sie nicht lösbar waren. Denn wenn etwas nicht lösbar ist, demotiviert dies sehr schnell. Ein weiterer Eckpfeiler waren lebenspraktische Alltagserfahrungen, dazu ging er mit den Kindern auf sogenannte Expeditionen. Dies waren zumeist mehrtägige Berg- oder Skitouren. Plötzlich waren die Aufgaben da, wie kann ich mich in den Bergen versorgen, wie kann ich das Material das ich benötige transportieren, wie kann ich mein Nachtlager errichten?

1980 wurde der Slogan „Erleben statt reden“ geprägt. Daraus entwickelten sich neue Ansätze der Erlebnispädagogik. Plötzlich spalteten sich viele Pädagogik Arten auf, ob dies nun die Theaterpädagogik war, die Freizeitpädagogik, die Wildnispädagogik, die Tanzpädagogik oder die Jugendherbergspädagogik. Die Pädagogik der Kulturen, wurde unter dem Begriff Kulturpädagogik bekannt. Franz Pöggeler förderte eine Weltpädagogik. Ab dem Ende des 19ten Jahrhunderts stand die Pädagogik Kopf und es entwickelten sich viele Nebenzweige, um die Missstände aufzuheben.

In der Erlebnispädagogik macht den Kinder das Kanu fahren Spaß


Was ist nun die moderne Erlebnispädagogik?

Die Erlebnistherapie und die moderne Erlebnispädagogik gehen sehr ähnlich im Konzept vor:

  • Teilnehmer sammeln im Team Erfahrungen (Was ich erfahren habe, kann ich nicht mehr vergessen)
  • Erlebnisse in der Natur (Wenn ich die Natur als etwas wunderbares erlebe, will ich sie automatisch schützen)
  • Erlebnispädagogische Trainings und erlebnispädagogische Spiele (Durch gezielte Aufgaben und Übungen werden die sozialen Kompetenzen bei den Schülern gefördert)

Seit dem Wintersemester 2006/2007 bieten einige Universitäten den Masterstudiengang Erlebnispädagogik an. Nach jahrzehntelanger experimenteller Forschung, wird nun der Zweig der Erlebnispädagogik in die offizielle Wissenschaft mit einbezogen.

Nachdem das Studium der Erlebnispädagogik eingeführt wurde, wird der erlebnispädagogische Ansatz durch Unterarten ergänzt. Die bekanntesten sind:

  1. Theaterpädagogik
  2. Naturpädagogik
  3. Umweltpädagogik
  4. Abenteuerpädagogik
  5. Wagnispädagogik
  6. Spielpädagogik
  7. Wildnispädagogik
  8. Waldpädagogik

Erlebnispädagogik, die Methode kurz beschrieben

Die moderne Erlebnispädagogik setzt sich aus verschiedenen Lernsituationen zusammen.

1. Erlebnisse in der Natur

Die Erlebnispädagogik baut zumeist auf Erlebnisse in der Natur.

2. Grenzerfahrung

Beim Abseilen, klettern, Kanu fahren oder beim Seilbrückenbau erfahren die Teilnehmer ihre eigenen Grenzen. Was kann ich alleine erreichen? Was kann ich nur in einer Gruppe erreichen?

3. Scheitern

Wenn das alte Verhaltensmodell in der Erlebnispädagogik keinen Erfolg bringt, muss ich eine neue Methode erarbeiten. Der Trainer gibt Ihnen Aufgaben, so dass Sie bemerken können, dass Sie mit den alt anerkannten Verhaltensmuster nur selten bis gar nicht ans Ziel kommen können.

Kommunikation wird in der Erlebnispädagogik am besten in der Gruppe trainiert4. Kooperation und Kommunikation

Gruppendynamische Spiele werden vom Trainer genau so ausgewählt, so dass die Gruppe auf ihre Kommunikations- und Kooperationsprobleme hingewiesen werden. Nur wenn sie diese lösen, können sie auch die Aufgabe bezwingen. Nur durch die Erfahrung verankert sich der neue Wunsch nach mehr Kooperation und Kommunikation.

5. Reflexion

Da durch die erlebnispädagogischen Spiele und Aufgaben sehr viel gelernt wird, ist eine Reflexionsrunde die pfiffig gestaltet ist, sehr wichtig. Oft trauen sich nicht alle ihre Gefühle zu äußern, genau aus diesem Grund gibt es Methoden, so dass keiner alleine seine Gefühle und Erfahrungen offerieren muss. Dabei lernen die Teilnehmer, die Erfahrung in den Alltag zu integrieren. Des Weiteren erfahren sie, dass sie mit ihren Gefühlen nicht alleine sind und sie sich viel schneller zu Wort melden sollten.



Erlebnispädagogik als Beruf?


Wer darf sich denn überhaupt als Erlebnispädagoge bezeichnen?

Da der Begriff nicht staatlich geschützt ist, darf sich jeder Erlebnispädagoge nennen, allerdings gibt es staatlich anerkannte Ausbildungen. Nur dann ist man staatlich anerkannter und zertifizierter Erlebnispädagoge. Ob dies später bei der Berufswahl hilft, hängt vom Arbeitgeber ab. Unsere Erfahrung sagt, dass wir staatlich zertifizierte und Leute die von anerkannten Schulen zertifiziert werden, eine deutlich höhere Chance haben, einen Vollzeitjob zu erhalten oder als Freelancer arbeiten können.

Was muss ich bei der Auswahl des Ausbildungsplatzes zum Erlebnispädagogen beachten?

  • Wo findet der Kurs statt? Ist er gut erreichbar?
  • Wie lange dauert der Kurs? Habe ich so lange Zeit?
  • Gefällt mir die Aufteilung des Kurses?
  • Ist die Methode die angewendet wird, diejenige die ich erlernen will?
  • Sind die Inhalte des Kurses diejenigen, die ich lernen möchte?
  • Wie teuer ist der Kurs? Kann ich mir den Kurs leisten?

Die Dauer des Kurses zeigt oft an, wie intensiv gelehrt wird. Hat der Kurs eine staatliche Zertifizierung oder ist es ein Unternehmen, das über die Grenzen anerkannt ist? Das Pädagogiknetzwerk von Heiko Gärtner bietet Ihnen im Vergleich die besten erlebnispädagogischen Ausbildungen an.

Welche unterschiedlichen erlebnispädagogischen Ausbildungen gibt es?

Nicht jede Erlebnispädagogik Ausbildung ist wie die andere. Es gibt Erlebnispädagogik Ausbildungen in Kompaktkursen, es gibt sie in Wochenendkursen und als Studiengang. Eine Erlebnispädagogik Ausbildung kann bei staatlichen Instituten aber auch bei Praktikern gemacht werden. Der Vorteil bei Praktikern ist, dass Sie zumeist im Anschluss, als Freelancer für das Unternehmen arbeiten können.

Des Weiteren gibt es noch Spezialisierungen:

Erlebnispädagogik Ausbildung Ski Alpin – Hier konzentriert sich der Lehrgang genau auf Ihr Wunschlerngebiet.

Brauche ich Vorwissen oder eine Ausbildung, die zum Themengebiet passt? Oder brauche ich sogar ein pädagogisches Studium, um eine Ausbildung zum Erlebnispädagogen zu machen?

Da man hier keine klare Aussage treffen kann, sollten Sie bei Herrn Heiko Gärtner in seinem Ausbildungsforum nachfragen, welche Erlebnispädagogik Schulen mit oder ohne Vorerfahrungen ausbilden. So gibt es Erlebnispädagogik Ausbilder, die nur Schüler aufnehmen, falls diese schon ihren Outdoor Erste Hilfeschein haben, oder einen Kletterguideschein oder einen Bogenschein. Andere Schulen lernen Sie umfassend und Sie können während der Ausbildung zum Erlebnispädagogen alle Scheine nachholen. Es gibt auch einige Ausbildungen zum Erlebnispädagogen die einen pädagogischen Beruf oder ein Studium voraussetzen. Lassen Sie sich jedoch nicht irritieren, all das, was Sie noch nicht gelernt haben, können Sie in einem umfassenden Ausbildungskurs zum Erlebnispädagogen erlernen.

Ein Kletterguide verarztet eine junge Kletterin am Bein


Gibt es auch das Erlebnispädagogik Studium und wo kann ich mich eintragen lassen?

Es gibt einige wenige Fachhochschulen wo sie sich zum Studium Erlebnispädagogik eintragen lassen können. Dies geht in der Universität Augsburg, Marburg, Frankfurt und Braunschweig.

Welche Versicherungen brauche ich, wenn ich als Erlebnispädagoge, Theaterpädagoge oder Wildnispädagoge arbeiten will?

Sobald Sie bei einem Anbieter in einer Festanstellung arbeiten, sollten Sie an sich über den Arbeitgeber abgedeckt sein. Sie müssen jedoch unbedingt nachfragen, ob dies so ist, so dass keine Haftungsansprüche auf Sie zukommen können. Bei Aktionen im Freien kann immer mal was passieren und da Personenschäden sehr teuer sein können, sollten Sie Ihren Versicherungsstatus stets zuvor checken lassen. Des Weiteren sollten Sie immer überprüfen lassen, ob bei Ihrem Versicherungsschutz alle Methoden, die Sie anbieten oder ausführen auch abgedeckt sind. Ob dies nun Klettern, Abseilen oder Kanu fahren ist.

Falls Sie ein Freiberufler sind oder Ihre eigene Erlebnispädagogik Firma eröffnet haben benötigen Sie eine Berufshaftpflicht. Diese sollte mindestens 3 Millionen für Personenschäden und 3 Millionen für Sachschäden abdecken. Auch Vermögensschäden sollten abgedeckt sein. In der Regel sind die Optimaldeckungen mit unbegrenzten Summen, so dass Sie nach Paragraf 828 nicht in Regresshaftung genommen werden können. Dabei ist wichtig, dass Ihre Betriebshaftpflicht all Ihre angewendeten Methoden mit abdeckt. Auch wenn Sie hier Hilfe brauchen, wenden Sie sich sehr gerne an das Netzwerk Heiko Gärtner, was Ihnen den bestmöglichen Tarif, über Ihr Preisvergleichsportal unterbreiten wird.

Methoden die auf jeden Fall mitversichert sein sollten sind:
  • Raften
  • Canyoning
  • Kanu fahren
  • Klettern
  • Abseilen
  • Höhlen befahren
  • Seilbauten
  • Feuer machen

Ein Unfall an der Hand ist schnell passiert daher braucht man als Erlebnispädagoge eine UnfallversicherungDa recht zu haben nicht immer bedeutet auch recht zugesprochen zu bekommen, ist es wichtig, dass Sie auch eine Berufsrechtsschutzversicherung abschließen, da Sie im pädagogischen Rahmen tätig sind.

Sobald Sie selbst Gruppenleitungen abhalten, kann es sinnvoll sein eine Teilnehmergruppenunfallversicherung zu machen. Diese würde man jedoch in der Regel auf den Seminarbeitrag umlegen und dies mit dem Verantwortlichen besprechen, ob dies im Angebot mit gewünscht ist. Viele Schulen haben ihre Klassenfahrten vorab versichert.

Als Erlebnispädagogik Trainer sollten Sie eine Unfallversicherung mit Unfallrente und eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben. Sobald Sie im Vertrag beim Berufsfeld “Erlebnispädagoge” angeben, sollten Sie in der Regel keinen Zuschlag zahlen müssen. Auch bei diesem Thema kann Ihnen das Erlebnispädagogik Forum “Heiko Gärtner” die günstigsten Tarife anbieten.


Wie kann ich als ausgelernter Erlebnispädagoge an Kunden gelangen?

Das Wildnisschulen Netzwerk Heiko Gärtner agiert Europaweit und hat über 120 Anbieter im Portfolio. Wenn Sie dem Netzwerk beitreten, können Sie als Freelancer von der Firma Heiko Gärtner Ihre ersten Kunden erhalten. Da Heiko Gärtner das größte Netzwerk ist, was Einsteiger unterstützt, sind Sie hier sehr gut aufgehoben. Am Anfang werden Sie Kinder- und Jugendprogramm erhalten. Ab und an sollten Sie dann bei Firmenprogrammen hospitieren, um Erfahrungen zu sammeln. Auch bei Jugendprogrammen, sollten sie mindestens zweimal hospitieren, so dass Sie sich nicht umgehend überfordert fühlen, denn was man nicht kennt, kann einen beängstigen. Falls Sie sich dann gewachsen fühlen für Firmenprogramme, können Sie sich bei Heiko Gärtner bewerben und werden zu meist als Co-Trainer am Anfang eingesetzt. Haben Sie gute Rezessionen, dann werden Sie schon bald der Haupttrainer sein.

Wird die Erlebnispädagogik Ausbildung von der Agentur für Arbeit gefördert oder gibt es andere Zuschüsse?

Unsere Ausbildungen im Netzwerk sind zum größten Teil vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als Weiterbildungsmaßnahmen anerkannt. Daher können alle Erwerbstätigen mit einem Jahreseinkommen unter 25.600 € ihre Ausbildung mit bis zu 500 € bezuschussen lassen. Die Beantragung ist ohne großen Aufwand möglich, auch dann wenn die Fortbildung nicht in direktem Zusammenhang mit dem Berufsbild steht. Informationen finden Sie unter www.bildungspraemie.info

Wie lange dauert eine Ausbildung zum Erlebnispädagogen?

Es gibt Kompaktkurse von einem Monat, 8 Wochenenden, aber auch Ausbildungen über ein bis vier Jahre. Die Intensität ist hier sehr unterschiedlich. Wenn Sie sich über einen wirklich intensiven Kurs beraten lassen wollen, rufen Sie uns gerne an. Heiko Gärtner und sein Team beraten Sie gerne.

Training als Erlebnispädagoge


Ist es von Vorteil unterschiedliche Pädagogik Ausbildungen zu kombinieren?

Zunächst muss sich der Interessent fragen: Was will ich mit der Ausbildung erreichen? Welches Kundenklientel will ich bedienen? Was bringt mein Herz zum Singen? Wenn sie jeden Tag ausschließlich nur Kanutouren anbieten wollen, dann reicht Ihnen eine Kanuguide Ausbildung. Falls Sie jedoch mannigfaltig auftreten wollen, sollten Sie eine Kombinationsausbildung ins Auge fassen. Heiko Gärtner bietet Ihnen dazu eine Kombinationsausbildung aus Wildnispädagogik, Erlebnispädagogik, Umweltpädagogik und Naturpädagogik an. So kann es sinnvoll sein sich auf breitere Füße zu stellen und eine ausführlichere Ausbildung ins Auge zu fassen. Grundsätzlich kann man sagen, dass eine umfassende Ausbildung immer besser ist, als eine einfache Erlebnispädagogik Ausbildung.

Berufsbild Erlebnispädagogik – Was ist ein Erlebnispädagoge?

Die Ausbildung “Erlebnispädagogik” ist als Weiterbildung konzipiert. Es gibt bei Heiko Gärtner aber auch eine Kombinationsausbildung, wo Sie zeitgleich Erlebnispädagoge, Umweltpädagoge und Wildnispädagoge werden können. Die Erlebnispädagogik Ausbildung ist dabei in verschiedene Module aufgegliedert, so dass alle Lerninhalte in Ruhe theoretisch und praktisch ausgearbeitet werden können. Sie erhalten durch die Ausbildung zum Erlebnispädagogen ein umfangreiches Spektrum an erlebnispädagogischen Spielen und Sportarten, die Sie mit den Teilnehmern als Mentor und Mentorin wahrnehmen können. Es gibt Seminare, die in einem Block von einem oder mehreren Monaten absolviert werden. Auch gibt es die Möglichkeit 6 bis 10 Wochenendmodule zu belegen. Hier fangen die Erlebnispädagogik Kurse meistens am Donnerstag oder Freitag an und enden am Sonntag am Nachmittag. Die Ausbildung kann gut neben dem Beruf absolviert werden. So gibt es die Wochenendvariante und die Urlaubsvariante, wo Sie in einem Modul im Schnellverfahren Erlebnispädagoge werden können. Es ist die schnellste Art ein hervorragend ausgebildeter Erlebnispädagoge zu werden, wenn sie das Monatscamp besuchen.

Der Anwärter sollte 18 Jahre alt sein, aber es gibt zwei Schulen die auch Anwärter bis 16 Jahre mit Vorerfahrungen aufnehmen. Wir haben einige Erlebnispädagogikanbieter bei denen die pädagogische Vorbildung keine Rolle spielt. Sie achten mehr auf das Gesamtbild und ob Sie für diesen Beruf geeignet sind. Bei diesen Schulen können sich auch Quereinsteiger bewerben, da bei ihnen die individuelle Eignung im Vordergrund steht und keine Titel benötigt werden. Wer für dieses Berufsbild qualifiziert ist, hängt von dem individuellen Charakter, die Belastbarkeit und die vorhandene Qualifikation ab. Zunächst benötigt das Netzwerk von Heiko Gärtner eine Bewerbung von Ihnen, so dass das Team an die kooperierenden Partner herantreten und den für Sie besten Ausbildungsplatz finden kann. Personen, die noch nicht im pädagogischen Rahmen gearbeitet haben, können diese Ausbildung als Chance nutzen um sich später in diesem Traumberuf anzunähern.

Im Wald werden die Kinder zu echten Forschern und Abenteurern


Was macht ein Erlebnispädagoge? Was macht eine Erlebnispädagogin?

Ein zentraler Begriff bei allen erlebnispädagogischen Ansätzen ist das Erlebnis. Der Erlebnispädagoge ist also ein Lehrer der den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Erlebnisse schenkt in denen sie ihre Charakterstärken finden dürfen. Erlebnisse sind Bewusstseinsvorgänge, in denen der Mensch tief innerlich und ganzheitlich erkennt, wo seine Erfahrung liegt und dies mit ihm macht? Die speziellen Aufgaben eines Erlebnispädagogen bzw. Erlebnispädagogin ist das Durchführen von zielgerichteten und fachlich fundierten, aber auch handlungsorientierten Lernszenarien, um personale und soziale Kompetenzen zu fördern. Dabei sollen die Aktivitäten überwiegend im Erfahrungsraum Natur stattfinden. Ganz bewusst arrangiert der Erlebnispädagoge individuelle Herausforderungen die den Teilnehmer dazu anstacheln über sich hinaus zu wachsen. Denn die Bildungswerksamen Erlebnisse haben das Ziel wichtige Kernkompetenzen zu fördern.

Was ist Erlebnispädagogik?

Dies kann eine Klettertour mit Hörgeschädigten Kindern sein, eine Kajaktour mit Blinden, das Skifahren mit der Schulklasse, neue Grenzerfahrungen im Hochseilgarten oder der begleitete Wandertag von einem Erlebnispädagogen. Outdoor Aktivitäten begegnen uns täglich und doch gibt es Unterschiede. Ist es nur ein Spaßprogramm oder hat es einen pädagogischen Nutzen? Derjenige der den Unterschied ausmacht, ist der Erlebnispädagoge. Der Pädagoge macht Aktivitäten nicht rein um ihrer Selbst willen, sondern versucht, die sozialen Kompetenzen der Teilnehmer zu steigern und konzentriert sich auf die noch zu korrigierenden Charakterzüge. Doch wie entscheidet der Erlebnispädagoge, auf was er wert legen soll? Zumeist haben die Lehrer, Gruppenleiter oder Chefs einen Wunsch ans erlebnispädagogische Programm. Die Gruppendynamik soll gesteigert werden. Zum Beispiel: Meine Lehrlinge können nicht als Team zusammen arbeiten. Der Auftraggeber hat also eine klare Vorstellung von dem, was mit dem Training erreicht werden soll. Der Erlebnispädagoge, bespricht demnach mit dem Auftraggeber, wie man durch welche Erlebnissituation am besten die Teilnehmer dahingehend ausbilden kann. Somit braucht der Erlebnispädagoge verschiedene Konzepte, so dass er jeden Wunsch erfüllen kann.

Aufgaben und Tätigkeiten eines Erlebnispädagogen bzw. Erlebnispädagogin

Der Erlebnispädagoge soll durch zielgerichtete, fachlich fundierte Planung und Durchführung von handlungsorientierten Lernszenarien, die Thematiken ansteuern die der Auftraggeber gesetzt hat. Vornehmlich sollte das Lernszenario in der Natur stattfinden. Der Erlebnispädagoge sollte einen Erfahrungsraum eröffnen so dass die Zielsetzung, die vom Auftraggeber gestellt wurde, umgesetzt werden kann.

Erlebnispädagogik wird mit einer Gruppe Schüler in der Natur durchgeführt


Ziele der Erlebnispädagogik Ausbildung

Der Erlebnispädagoge soll dazu befähigt werden, dass er die Wunschziele des Auftraggebers mit Leichtigkeit umsetzen kann. Die Ausbildung zum Erlebnispädagogen soll den Teilnehmer später dazu befähigen, sich das gezielte Einsätzen von den erlernten Methoden, Gruppen und Einzelpersonen neue Perspektiven aufzeigen zu können. Er soll ihnen durch Lern orientierte Szenarien eine Weiterentwicklung und Wachstum ansteuern.

Die Ausbildung zum Erlebnispädagogen befähigt den ausgebildeten Pädagogen selbstständig Kurse anzuleiten, zu begleiten und als Moderator die Lernziele einzufordern. Ein Teilnehmer der Ausbildung erhält das Fachwissen zum Erlebnispädagogen, aber auch zu Fachsportwissen, was unerlässlich bei Sporttouren ist. Außerdem bekommen die Auszubildenden die Fähigkeit selbstständig mehrtägige Kursprogramme zu planen und zu gestalten. Der angehende Erlebnispädagoge wird dazu ausgebildet, eine Beurteilung der Charaktereigenschaften der Teilnehmer aussprechen und eine Reflexionsrunde anleiten zu können.

Die Teilnehmer der Ausbildung werden immer wieder in Lernszenarien gebracht, um ein guter Gruppenleiter zu werden. So trainieren die Teilnehmer miteinander und reflektieren sich gegenseitig, so dass jeder seine Schwächen und Stärken klar erkennen kann. Denn nur wenn ich weiß, wo ich schwach oder stark bin, kann ich mich weiter entwickeln. Nach einem ausführlichen Training sind sie in der Lage Lernumgebungen und Erfahrungsräume für ihre Teilnehmergruppen zu schaffen. Sie sind so professionalisiert, dass die Lernprozesse gezielt angesteuert werden können, ohne dass es den Teilnehmern bewusst sein wird. Sie werden „AHA“ Erlebnisse ansteuern, um so den Charakter der Teilnehmer weiter zu stärken und zu nähren. Sie lernen selbstständig pädagogische Ziele zu definieren, um diese danach anschließend in Lernszenarien umzusetzen. Sie lernen, wie Sie den Aufwand einzuschätzen haben, wenn ein Auftraggeber an Sie heran tritt und Sie nach einem Angebot fragt. Sie lernen, wie Sie sich vermarkten können und wo Berufsfelder auf Sie warten.

Welche Qualität hat die Ausbildung bei dem Netzwerk Heiko Gärtner?

Der Vorteil an einem Netzwerk ist, dass die Anbieter einer strengen Prüfung unterliegen. Heiko Gärtner und sein Team machen Stichproben bei Kunden und fragen gezielt nach ob diese mit den Ausbildungen oder den Kursen zufrieden waren. Dadurch kann Heiko Gärtner stets mitteilen, welcher Anbieter bei welcher Gruppe am beliebtesten ist und die besten Bewertungen hat. So haben Pädagogen mit Vorbildung ein anderes Treffermuster, wie Quereinsteiger, die sich einen Kurs wünschen der alles abdeckt. Einige Anbieter wurden einmal oder Mehrmal vom Bundesverband für Individual- und Erlebnispädagogik in ihrer Qualität zertifiziert. Dies gibt dem Kunden eine hohe Sicherheit und er weiß, ob der Anbieter auch das leistet, was er verspricht.

Welche Zielgruppe spricht die Ausbildung zum Erlebnispädagogen an?

Da es verschiedene Anbieter gibt und einige keine Einschränkung anbieten, ist die Ausbildung für alle offen.

Die Zielgruppe umfasst in der Regel am meisten:Eine Lehrerin gibt ihrer Schülerin hilfreiche Tipps zum Lernen

  • Erzieher / Erzieherinnen
  • Lehrer / Lehrerinnen
  • Pädagogische Fachkräfte

Ein weiteres Zielfeld sind:

  • Trainer, die ihr Angebot erweitern wollen.
  • Personen, die sich beruflich neu orientieren wollen.
  • Personen, die Erlebnispädagogik live erleben wollen. Dies sind oftmals Menschen, die die Erlebnisse in der Natur lieben.


Was ist der übliche Lerninhalt einer Ausbildung zum Erlebnispädagogen?

Zunächst sollte es sogenannte Kennenlerntage geben. Hier lernt sich die Gruppe kennen und lernt erste Warm Up Spiele, die sie später selbst anleiten müssen. Zunächst wird der Fokus gebildet, was man lernen will und wohin jeder einzelne nach dem Lehrgang gehen möchte. Sobald die Pfeilspitze der Absicht geprägt ist, steigt man mit der Freizeitpädagogik ein. Mit welchen Mitteln kann ich ein Seminar gestalten? Welche gruppendynamischen Spiele sind geeignet und welche Sportarten kann ich mit einfließen lassen? Im Modul Pädagogik, bespricht man die Lernansätze und wie man diese mit einer Gruppe umsetzen kann. Danach kommt das Seilelement. Wie kann ich Niedrigseilbauten aufbauen? Wie kann ich einen Hochseilgarten mit in mein Programm einfließen lassen? Das Modul Wasser zeigt Ihnen Wege auf, wie Sie mit diesem Element pädagogische Erfolge erzielen können. Floßbau, Kanutouren, Wasserspiele und vieles mehr können Sie kennen lernen, wenn Sie eine Ausbildung zum Erlebnispädagogen besuchen. Im Modul Survival und Wildnis, lernen Sie die direkte Wildnispädagogik kennen. Bei einigen Anbietern, ist die Wildnispädagogik der zentrale Punkt und bei anderen eher eine Randerscheinung. Je intensiver Sie mit den Gruppen in der Natur arbeiten möchten, desto mehr sollten Sie sich für die Ausbildung zum Wildnispädagogen als Zusatzqualifikation interessieren.

Lehrplan Wildnispädagogik als Zusatzmodul

Grundfähigkeiten, um in der Wildnis leben zu können:
  1. Feuer machen mit Streichhölzern, Funkenschlägern, Feuersteinen und Feuerbohrer
  2. Bauen von Camps und Schutzunterkünften
  3. Finden und Zubereiten von wilder Nahrung
  4. Tarnen, Täuschen, Schleichen
  5. Herstellung von Werkzeug und Gebrauchsgegenständen
  6. Fallenstellen und Jagen
  7. Orientierung
Grundlegendes Wissen über die Natur:Fortbildung für Lehrer
  1. Pflanzen- und Tierkunde
  2. Die Kunst des Fährtenlesens
  3. Verständnis von ökologischen Zusammenhängen
  4. Erkennen und Vorhersagen des Wetters
  5. Verstehen der Vogelsprache (Birdlanguage)
Schulung der eigenen Persönlichkeit:
  1. Trainieren der Wahrnehmung und der Aufmerksamkeit
  2. Auseinandersetzung mit Ängsten und Blockaden im Zusammenhang mit der Natur
  3. Selbsterfahrung in außergewöhnlichen Situationen
Grundlagen des Naturmentorings und der pädagogischen Vermittlung:
  1. Einführung in das Coyote-Teaching und ins Naturmentoring
  2. Wildnispädagogisches Arbeiten mit Gruppen
  3. Grundlagen des menschlichen Lernverhaltens
  4. Geschichtenerzählen als Methode der Wissensvermittlung

Nach dem Wildnismodul kommt die Einheit “Trekking”. Wie kann ich mit einer Gruppe eine Wanderung vollziehen? Was kann ich bei einem Wanderausflug alles erlernen und ansteuern?

In der Regel kommt nach den Lernmodulen eine Praxiszeit, in der Sie in der Praxis erfahren werden, ob die Lerninhalte sitzen und angewendet werden können. In dieser Zeit, werden Sie von einem erfahrenen Erlebnispädagogen oder einer Pädagogin gespottet. Nachdem Sie den theoretischen und praktischen Teil absolviert haben, wird Ihnen meistens eine schriftliche Prüfung gestellt. Hier werden normalerweise Sicherheitsthemen abgefragt und wie man handlungsorientiert mit Gruppen umgehen kann. Auch in der mündlichen Prüfung werden die vergangenen Themen abgefragt und eine Lernstandskontrolle eingeholt.

Einige Ausbilder der Erlebnispädagogik Foren machen danach noch ein eigenständiges Projekt, das Sie planen, durchführen und anschließend bewerten. Auch die Prüfer werden hier noch mal ein Augenmerk auf Sie legen und Ihnen mitteilen, in welchen Bereichen Sie sich noch verbessern können.

Wie kann zeitlich meine Ausbildung zum Erlebnispädagogen absolvieren?

  • Es gibt Wochenendkurse, die zu meist über ein Jahr verteilt sind.
  • Es gibt zweijährige Angebote, die mehr Outdoorsportarten mit einbinden.
  • Es gibt eine 3 Wochen Intensivausbildung, sie vermitteln die Grundlehre der Erlebnispädagogik.
  • Es gibt eine 6 Wochen Intensivausbildung, sie ist ein kompakter Kurs und kann mit der einjährigen Ausbildung verglichen werden.
  • Es gibt eine 8 Wochen Intensivausbildung, die man eher mit der zweijährigen vergleichen kann.

Unterricht und Ausbildung in der Natur zum Erlebnispädagogen


Sie sind nun Erlebnispädagoge und da heißt es:

Erlebnispädagogik Job gesucht!

Es gibt einen schwierigen Einstieg in den Beruf Erlebnispädagogik und einen leichten. Welchen möchten Sie wählen? Den leichten? Dann sind Sie bei uns genau richtig, denn das Erlebnispädagogik Netzwerk Heiko Gärtner hält für Sie den leichtesten Weg bereit.

Ab geht es!

Bei uns können Sie bei führenden Erlebnispädagogik Anbietern ein Praktikum machen, da der Vorteil eines Praktikums darin liegt, dass der Anbieter Sie kennenlernt. Er kennt nun hinter der Bewerbung Ihr Gesicht und Ihren Arbeitsstil, zwar sind Sie noch nicht alleine für ein Programm verantwortlich, aber Sie können zeigen, was in Ihnen steckt. Mit jeder Planung einer erlebnispädagogischen Klassenfahrt, werden Sie selbstsicherer und Ihr Chef wird dies erkennen. Zum einen haben Sie eine tolle Zeit und zum anderen können Sie in Ihrer nächsten Bewerbung schreiben, dass Sie schon ordentlich an Erfahrung gesammelt haben. Falls Sie nun kein Küken mehr sind, sondern Sie sich schon die ersten Sporen verdient haben, können sie Sie als Teamer, bzw. Freelancer unterbringen. Am Anfang werden Sie nicht der Haupttrainer sein, doch später, wenn Sie einige Trainings als Co-Trainer vollzogen haben, können Sie der leitende Trainer sein. Falls Sie lieber im Ausland arbeiten möchten, sollten Sie kein Praktikum anstreben, sondern direkt als Volontär ins Ausland gehen. Auch hier wird Ihr Anbieter Ihnen ein gutes Arbeitszeugnis ausstellen, so dass Sie dies dazu verwenden können, eine Festanstellung im Ausland zu bekommen. In Deutschland, ist dies ein wenig anders. Normalerweise ist man für ein Jahr ein Freelancer und baut sich anschließend etwas eigenes auf oder man sieht sich nach einer Festanstellung um. Die meisten entscheiden sich jedoch, ein eigenes Konzept ins Leben zu bringen. Hier ist es unratsam nicht alleine ein Erlebnispädagogik Anbieter zu werden. Eine One Man Show ist nicht immer das Beste und oft hat man auch nicht alle Talente, die man braucht, um ein selbstständiges Gewerbe aufzubauen. Bei dem einen hakt es beim Marketing, der andere ist eben nicht gut in der Buchführung. Der eine akquiriert gerne Kunden, der andere ist eher schüchtern. Hier ist es gut wenn einige Charaktere den Weg zusammen finden, um sich gut zu ergänzen.

Bürotätigkeiten wie Buchhaltung oder Marketing sind für manche eine Last


Was ist das Lernzonenmodell Erlebnispädagogik?

Das Lernzonenmodel ist sehr einfach aufgegliedert. Es gibt die Komfortzone worin uns keine Angst begleitet, somit fühlen wir uns wohl und behütet. In dieser Zone ist kein Lernen möglich. In der Risikozone oder anders ausgedrückt in der Angstzone ist Lernen jedoch erst möglich. Je nachdem wie tief man sich in seine Angst wirft, desto mehr kann man seine Ängste auflösen und merken, dass man sich selbst in diesem Bereich vertrauen kann. Man lernt: Das ist ja gar nicht so schlimm, wie man dachte. Man vertraut sich nun plötzlich in diesem Bereich und so wird dieser zur Komfortzone. Die Komfortzone wächst also an. Gehen wir jedoch zu weit in das Risiko hinein, können wir auch schnell in die Panikzone geraten. Hier verkrampft sich der Geist und man fühlt sich wie gelähmt. Man befindet sich in einer Schockstarre und solch ein Zustand lässt kein Lernen zu, gerade deswegen muss es unbedingt vermieden werden, dass der Schüler in diese Zone rutscht. Da dies sehr heikel ist, sollte am Anfang im unteren Level der Risikozone gearbeitet werden, bis man den Teilnehmer richtig einschätzen kann.

„Die Krise ist ein produktiver Zustand, man muss ihr nur den Beigeschmack von Katastrophe nehmen.“

Max Frisch

Psychische Grenzen: So erweitern Sie Ihre Komfortzone

Die Schwellensysteme außerhalb der Komfortzone

Immer wenn man seine gewohnte Komfortzone verlässt, um sich einem Abenteuer zu stellen, durchläuft man verschiedene psychische Schwellensysteme. Die erste Schwelle der psychischen Grenzen erreicht man meist bereits nach wenigen Stunden und manchmal sogar bereits nach wenigen Minuten. Es ist die Schwelle des Ankommens. Plötzlich und ungefragter weise tauchen lauter Gedankenstimmen auf, die so Dinge sagen wie: „Verdammt! Du könntest zu Hause auf dem bequemen Sofa liegen, dir einen Film anschauen, eine heiße Schokolade trinken und dich in eine Decke kuscheln. Stattdessen läufst du jetzt seit rund 40 km auf einem Survivalmarsch, es ist schweinekalt, du hast platte Füße, deine Schultern tun dir weh und du hast keine Ahnung, wann diese Strapazen jemals enden! Bis zum Ziel schaffst du es doch eh nicht mehr! Du wirst dich heute Nacht irgendwo unter einen Baum legen müssen und stundenlang jämmerlich frieren! Warum machst du das? War es nicht zu Hause viel schöner?“

Das Dumme an dieser Schwelle ist, dass einem meist in dem Moment keine wirklich guten Gegenargumente einfallen. Doch in der Regel dauert es nicht lange bis sich die Komfortzone ändert. Größtenteils wird man einige Zeit später mit irgendeiner positiven Erfahrung oder einer besonderen Begegnung belohnt. Oder aber, man freut sich später über die Lernerfahrung oder über die Geschichte, die man erzählen kann.

Was vermisst man schnell in der Komfortschwelle?

Heiko Gärtner und Franz Bujor zu Fuß auf ihrer WeltreiseDie zweite Schwelle ist die sogenannte Komfortschwelle und man kann bereits hier seine gekannte Komfortzone erweitern. Sie ist der ersten recht ähnlich, kommt aber später und ist vorwiegend auch hartnäckiger. In dieser Phase beginnt man in der Regel alles zu vermissen, was einem vor dem Aufbruch ins Abenteuer nicht einmal aufgefallen ist. Eine warme Dusche, etwas Leckeres zu essen, eine Lieblingsdecke, die Möglichkeit sich vor Regen zu schützen, wenn einem gerade danach ist. Diese Schwelle war vor allen bei unseren Survival Touren, um psychische Grenzen zu testen, immer ein stetiger Begleiter. Auf unserer Weltreise zu Fuß und ohne Geld, waren die beiden ersten Schwellen hingegen nicht allzu schlimm, da wir ja immer wieder in die schönsten Komfortbereiche eintauchen durften, die man sich vorstellen kann. Mit der dritten und der vierten sieht es dagegen anders aus.

Sobald man seinen gewohnten Alltag verlässt, fallen viele Dinge weg, die einem sonst ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, denn gewohnte Strategien funktionieren plötzlich nicht mehr. Dinge, die zuvor ein Problem waren, spielen nun überhaupt keine Rolle mehr, dafür werden andere Dinge, die man zuvor als selbstverständlich betrachtet hat nun zu einem Problem. Dies führt dazu, dass man sich selbst und seine Komfortzone sehr, sehr gut kennenlernt. Das kann zum Teil sehr erfreulich sein, zum Teil aber auch sehr erschreckend. Schlechte Angewohnheiten, die einen bisher nicht gestört haben, werden nun gefährlich und viele Gefühle, die man im Alltag so schön verdrängt hatte, kommen plötzlich an die Oberfläche.

Kommen wir nun zur unerwarteten Gefühlsschwelle

Franz für seinen Teil hatte schon immer, oder zumindest schon seit geraumer Zeit, einen gewissen Hang zur Schusseligkeit. Er legt Dinge gerne an Stellen, an denen man sie nicht wiederfindet. Oder er versucht mehrere Sachen gleichzeitig zu machen und vergisst dabei komplett, was er überhaupt tun wollte. Es sind oft nur Kleinigkeiten, aber sie führen dazu, dass er für vieles deutlich länger braucht, als unbedingt nötig wäre. Bei seiner Arbeit in der Wildnisschule von Heiko oder im Büro hat ihn das zwar oft genervt, aber irgendwie ist er damit zurecht gekommen. Hier, außerhalb der gekannten Komfortzone, ist es jetzt plötzlich etwas ganz anderes. Einen Gegenstand irgendwo zu verlegen bedeutet diesen für immer zu verlieren! Und ja, das regt Heiko oft tierisch auf. Wieder ein Ausrüstungsgegenstand weg. Einen Zettel mit einer wichtigen Wegbeschreibung im passenden Moment nicht zu finden, bedeutet sich zu verlaufen. Beim Arbeiten oder Einpacken in Verzug zu geraten, bedeutet weniger Schlaf abzubekommen und damit weniger Energie zum Laufen zu haben. Hinzu kommen die Gefühle, dass man die Gruppe permanent schwächt.

Wer jeden Tag über mehrere Stunden hinweg wandert, hat viel Zeit um in sich hineinzuspüren und um über sich selbst nachzudenken. Dies führt dann nach kurzer Zeit dazu, dass man sich in jedes unverarbeitete Gefühl hineinsteigert, dass man irgendwo finden kann. Es ist ein bisschen so, als würde man eine Vollversammlung mit sich selbst einberufen, bei der alle inneren Stimmen durcheinander reden, als gäbe es keinen Morgen mehr. Der Verstand übernimmt dabei zunächst einmal die Rolle des Miesepeters, der alles schlecht macht, was er finden kann. Wenn es dann noch ein regnerischer Tag ist, an dem einem der kalte Wind in den Kragen weht, dann passiert es leicht, dass man sich fühlt, als wäre man der kleinste und ärmste Wurm auf Erden, der durch ein Tal ewiger Leiden kriecht. Selbst dann, wenn faktisch alles perfekt läuft und man von überall Geschenke und Angebote bekommt. Dies ist die Gefühlsschwelle.

Franz Bujor bei der Alpenüberquerung mit dem Pilgerwagen


Die Natur heilt automatisch

Es ist ein bisschen so, als würde man mit einem dicken Flutscheinwerfer in den eigenen psychischen Keller leuchten und dabei jede Leiche, die dort begraben ist, bis aufs Nasenhaar untersuchen. Und da denken und fühlen alleine langweilig ist, hilft der Körper beim Auflösen der alten Muster fleißig mit, indem er einem genau die Blessuren schickt, die zu den seelischen Themen passen. Eine Magenverstimmung zum Beispiel, wenn es gerade darum geht, Gefühle zu verdauen. Oder Halsschmerzen, wenn man sich nicht traut, das auszusprechen, was man wirklich denkt und fühlt. Oder eben einen entzündeten Schienbeinmuskel, wenn man versucht, vor eben diesen Themen davonzulaufen. Und um dem ganzen Prozess noch eine Krone aufzusetzen, passt sich auch noch das Wetter dem inneren Prozess an und spiegelt einem die eigene Stimmung eins zu eins wider. Die Natur heilt automatisch außerhalb der Komfortzone. Man kann nichts dagegen machen. Nur sie heilt mit ihren eigenen Methoden und die können manchmal ziemlich ungemütlich sein.

Die vierte Schwelle ist eine direkte Folge der dritten. Es ist die mit Abstand nervigste, wenngleich sie im Nachhinein betrachtet oft viel Stoff zum Lachen produziert. Es ist die „Alle anderen sind doof“- Schwelle. Sie entsteht aus einem natürlichen Schutzreflex unseres Egos und fühlt sich im ersten Moment absolut logisch als psychische Grenze an. „Wenn ich mich gerade nicht wohlfühle, weil ich zu sehr an meine eigenen Schattenseiten herankomme, dann muss jemand anderes daran schuld sein! Denn dies hat alles nichts mit mir zu tun, ist ja klar!“

Die vier Schwellen werdet ihr immer wieder bei euren Kursteilnehmern beobachten können. Oft reagieren wir ungehalten auf die Ablehnung die Verweigerung vor dem Lernen. Wir denken uns als Pädagoge, er müsste doch froh sein, wenn ich ihm zeige, wie er stärker und Charakter stärker werden kann, jedoch ist dies oft nicht der Fall. Erinnere dich immer daran, jeder geht durch das Schwellensystem und je mehr du über die Komfortzonen und die Schwellensysteme weißt, desto hilfreicher kannst du als Erlebnispädagoge sein.


Erlebnispädagogik Spiele – Die besten erlebnispädagogischen Spiele auf einen Blick

Im Laufe unserer Arbeit als Erlebnis- und Abenteuerpädagogen haben wir über mehrere Jahre die unterschiedlichsten Gruppen und Teams kennengelernt. Vielfach konnten wir dabei beobachten, wie die Spieler innerhalb kürzester Zeit große Entwicklungsschritte durchlebten und wie sich Gruppen von Zwangsgemeinschaften zu echten Teams entwickelten. Unser wirkungsvollstes Werkzeug war und ist dabei unser Fundus an Spielen und Abenteueraufgaben, durch die sich die Spieler auf humorvolle und anspruchsvolle Weise mit wichtigen Themen ihres eigenen Lebens und mit der Gruppengemeinschaft auseinandersetzen.

Als Erlebnispädagogen bezieht sich unsere Arbeit mit den Spielern dabei hauptsächlich auf Klassenfahrten, Teamtrainings und Projekttage. Dadurch ergeben sich Vor- und Nachteile. Für einen kurzen Zeitraum wird das gewöhnliche Alltagsleben durchbrochen. Die Spieler können sich dann ganz auf die Entwicklung ihrer Persönlichkeit und die der Gruppendynamik konzentrieren. Das gemeinsame Erleben außergewöhnlicher Abenteuer schweißt die Gruppe zusammen und ist ein Lebenshighlight, an das man sich gerne erinnert.

Einfuehlungsvermoegen-und-Verantwortungsbewusstsein-wird-im-Teambuilding-gefoerdert


Was aber passiert, wenn die Gruppen zurück in ihren Alltag kommen?

Selbst wenn Menschen über Jahre hinweg aus der Gesellschaft aussteigen und frei in der Natur leben, fallen sie zumeist in ihre alten Muster zurück, sobald sie in ihr Alltagsleben zurückkehren. Dies geschieht sogar dann, wenn sie es geschafft haben, Krankheiten und seelische Probleme zu heilen und zu lösen.

Der Grund dafür liegt in der Gewohnheit des Menschen: Haben sich unser Körper und unser Geist erst einmal daran gewöhnt einen bestimmten Weg zu gehen, erachten sie ihn als den einen wahren Weg und lassen sich nur schwer davon überzeugen ihn wieder zu verlassen. Egal wie umständlich der Weg auch sein mag. Ein außergewöhnliches Erlebnis wie wir es für die Spieler auf unseren Programmen kreieren, wirkt dabei wie ein Wegweiser in eine neue Richtung. Es ist ein spannender Weg mit guter Aussicht und viel Nahrung für inneres Wachstum. Natürlich werden die meisten von uns den alten ausgetretenen Pfad zunächst einmal verlassen und schauen, was der neue Weg alles bietet.

Aber schon sehr bald merken sie, dass jemand vergessen hat ihn mit deutlichen Zeichen zu markieren. Wenn jetzt noch ein Hindernis auftaucht oder von links ein alter Wandergefährte zu uns herüberruft, hüpfen wir lieber schnell auf den bekannten, alten Pfad zurück, der uns vermeintliche Sicherheit gibt. Bereits nach der nächsten Kurve haben wir vergessen, dass wir ihn überhaupt je verlassen haben.

Um das zu verhindern, müssen wir es schaffen, auf dem Lebensweg die Fährten unserer Lebensaufgabe zu lesen, sodass wir uns nicht verirren und nicht in Panik geraten. Am leichtesten ist das, wenn es in unserer Umgebung möglichst viele Menschen gibt, die uns dabei helfen können, da sie uns auf unserer Reise ohnehin ein Stück begleiten. Das können unsere Kindergärtner, Lehrer, Ausbilder und Professoren sein, wie auch Seminarleiter, Teamtrainer, Vorgesetzte, Reiseführer oder Gruppenleiter in Ferienlagern und Freizeitcamps. Je mehr Menschen also in der Lage sind, erlebnispädagogische Gruppenprozesse anzuleiten und die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schützlinge voranzutreiben, desto leichter fällt es uns allen, die ausgetretenen Pfade unserer Ängste, Blockaden und automatischen Angewohnheiten zu verlassen und neue, freiere und erfolgreichere Wege zu gehen.

Aus diesem Grund haben wir diesen Spielekatalog (das gesamte Werk, kann bei uns gegen eine Spende erworben werden) für eine möglichst breite Leserschaft entwickelt. Denn so können wir dazu beitragen, dass sich die wertvollen und hilfreichen Methoden und Techniken, die wir in unserer eigenen Arbeit über viele Jahre hinweg so erfolgreich angewendet haben, weiter verbreiten und noch vielen weiteren Menschen auf ihrem Weg helfen.

Mit unserem Spielebuch erhalten Sie einen unglaublichen Schatz, der es Ihnen ermöglicht, die Sozialkompetenzen, die Persönlichkeitsentwicklung und die Gruppengemeinschaft in den unterschiedlichsten Gruppen konstant durch ständig neue spielerische Impulse zu fördern. Durch die Kombination aus außergewöhnlichen Erlebnissen und fest im Alltag installierten Lernstrukturen, kann der Weg in Richtung Entwicklung und Wachstum dauerhaft eingeschlagen werden.

Eine-Gruppe-macht-Rafting-in-einem-Boot-zur-Erlebnispaedagogik


Was sind Erlebnispädagogik Spiele?

Bei den Spielen der Erlebnispädagogik steht das Erlernen und Erleben im Vordergrund. Die Teilnehmer sollen durch die gestellten spielerischen Aufgaben selbstständig im Teamgefüge arbeiten. Es sollen Heldensyndrome aufgedeckt werden. Unruhestifter sollen erkennen, dass dies für einen funktionierenden Prozess hinderlich ist und Quertreiber sollen verstehen, dass die Gruppe so etwas nur dann dulden kann, wenn es keine Ziele gibt. Wenn man etwas erreichen will, müssen eben alle an einem Strang ziehen und in die gleiche Richtung blicken und denken. Das selbstständige lernen fördert die Persönlichkeitsentwicklung und steigert das Selbstbewusstsein, da jedes Gruppenmitglied etwas zum Erfolg beiträgt.

Jedes erlebnispädagogische Spiel hat eine bestimmt Ausrichtung und ein Thema, um die Teilnehmer des Spieles auf ihre Konfliktsituation hinzuweisen. Dabei interagiert das Spiel mit den Teilnehmern und zeigt auf, warum das Ziel nicht erreicht werden kann.

Die bekanntesten Themen bei erlebnispädagogischen Spielen sind:
  • Namensspiele
  • Kennenlernspiele
  • Spiele zur Gruppenfindung
  • Geländespiele
  • Aufwärmspiele
  • Wahrnehmungsspiele
  • Vertrauensspiele
  • Reflexionsspiele
  • Abschlussspiele
  • Konfliktlösungsspiele

Kennenlernspiele sind für Kinder sowie Jugendliche in der Erlebnispädagogik wichtig


Welche Erlebnispädagogik Spiele im Wald gibt es?

Da der Wald eine besondere Magie hat, wirkt sich dieser auch auf die Teilnehmer aus, falls Sie ein Waldspiel anleiten. Der Wald selbst schafft eine Absicht und wenn man das Spiel im Wald noch mit einer abenteuerlichen Geschichte ummantelt, sind die Kinder oder Erwachsenen noch tiefer im Geschehen. Von einfachen Wissensspielen, bis zu aufwendigen Geländespielen ist alles möglich. Waldspiele eignen sich hervorragend, um den Teamgeist und das Teamwork zu steigern.

Naturmandala

Hierbei teilen Sie die Klasse in vier gleiche kleine Gruppen auf. Jede Gruppe sucht sich daraufhin ein Bild aus, das es mit Naturmaterialien erschaffen will. Wichtig dabei ist, dass es ein ausgefallenes Bild sein soll, denn jeder von der Gruppe soll etwas zur Collage beitragen.

Der wacklige Baumstumpf

Der Spielleiter muss sich zwei gleich große Baumstümpfe aussuchen, die ungefähr die gleiche Trittfläche haben. Teilen Sie die Klasse in zwei oder mehreren Gruppen ein, je nachdem wie viele Baumstümpfe Sie gefunden haben. Das Ziel bei diesem Spiel ist super einfach: Wie viele Gruppenmitglieder können gleichzeitig auf dem Baumstumpf stehen? Dieses Spiel ist perfekt geeignet, um die Kreativität zu fördern. Denn es gibt fast immer eine Lösung noch ein weiteres Mitglied mit auf den Baumstumpf zu positionieren. Das Aha-Erlebnis ist faszinierend, falls es am Anfang nur drei Personen waren und zum Schluss hin elf.

Kinder sitzen auf einem Baumstamm


Erlebnispädagogik Spiele für Erwachsene?


1. Der Schuhsalat

Wirkung des Spiels

Bei dieser kurzen und witzigen Aktion können Sie eine Großgruppe in beliebig viele Kleingruppen einteilen.

Anleitung
  1. Jeder Spieler zieht seinen Schuh aus und wirft diesen in die Mitte auf einen Haufen.
  2. Nun hocken Sie sich mit geschlossenen Augen neben den Schuhberg und ziehen nacheinander einzelne Schuhe heraus, die Sie dann auf kleinere Haufen aufteilen.
  3. Daraufhin sucht jeder Spieler seinen richtigen Schuh und stellt sich zu den Mitspielern, die ihre Schuhe im gleichen Haufen gefunden haben.
⇒ Variante

Anstatt des Spielleiters kann auch ein Spieler mit einer Augenbinde das Einteilen der Schuhe übernehmen.

Ein Schuhsalat Spiel in der Erlebnispädagogik


2. Das fliegende Ufo Ei

Zunächst teilen Sie die Gruppe in dreier Gruppen ein. Jeder bekommt ein Ei und dies ist der Pilot des Ufos. Nun kommt die Geschichte dazu: Der kleine Alien hat sich verflogen und muss nun auf der Erde notlanden. Leider ist sein Raumschiff dafür nicht ausgelegt. Es muss einen Sturz von drei, dann fünf und dann sieben Metern überstehen, so dass das Ei nicht zerbricht. Der Kreativität sind nun keine Grenzen mehr gesetzt, denn wie muss das Ei eingepackt werden, so dass dieses solch hohe Stürze überleben kann?

Wir haben zwei Spiel-Möglichkeiten: 2 Eier und ein zerbrochenes Ei mit Eigelb und Eidotter

⇒ Variante 1

Es dürfen nur Materialien aus der Natur verwenden.

⇒ Variante 2

Jede Gruppe bekommt die genau gleichen Materialien zur Verfügung:

Tesafilm, Zeitungspapier, Schnüre, Stäbchen, Schnüre und Luftballons.

Die Gruppe selbst entscheidet, wie die Gegenstände verwendet werden dürfen. Sobald jede Gruppe nach einer bestimmten Zeit die Aufgabe erledigt hat, wird das kreative Ei von der gewünschten Höhe geworfen. Die Punkte Vergabe lautet: 3 Meter geschafft ergibt einen Punkt. 5 Meter 2 Punkte und 7 Meter 4 Punkte. Wichtig ist, dass sich die Gruppe zusätzlich noch einschätzen muss, wie gut ihre Konstruktion ist.


Erlebnispädagogische Spiele im Klassenzimmer


3. Der Seiltanz

Wirkung des Spiels

Dieses Spiel zeigt deutlich auf, dass jedes einzelne Mitglieder getragen werden kann, wenn alle in der Gruppe dabei helfen und es verdeutlichen, wie leicht etwas durch den Zusammenhalt entstehen kann. Das Vertrauen wird dadurch immens gestärkt. Die Gruppe steht dabei im Kreis und bekommt ein Seil gereicht, das alle mit beiden Händen festhalten. Dabei werden die beiden Seilenden mit einem sicheren Knoten und nun lehnen sich alle nach hinten, damit Spannung entstehen kann.

⇒ Tipp: Es können noch einige Vorübungen gemacht werden, um das Vertrauen in das Seil zu stärken.

Anleitung
  • Miteinander wird sich mit den Füßen ein bisschen weiter innen getroffen und dann lehnt man sich so weit wie möglich nach außen. Wer den Schwierigkeitsgrad etwas erhöhen möchte, so kann sich die Gruppe auch langsam im Kreis drehen.
  • Alle gehen in den Seilkreis und lehnen sich mit dem unteren Rücken gegen das Seil. Sobald genug Spannung aufgebaut ist, kann es dabei auch losgelassen werden.
  • Danach nehmen alle wieder ihre ursprüngliche Position ein und bringen das Seil auf Spannung. Die Spannung muss immer bleiben.
  • Ein Freiwilliger steigt nun mit Ihrer Hilfe auf das Seil und läuft darauf eine Runde. Dabei wird er die ganze Zeit von Ihnen begleitet, sodass Sie ihn jederzeit fangen oder abstützen können, falls dies nötig sein sollte. Um das Gleichgewicht zu halten, kann sich der Balancierende an den Köpfen der Haltenden abstützen.
  • Sobald der Freiwillige einen kompletten Kreis gelaufen ist, wird gewechselt.
  • Das Spiel ist für die Gruppe sehr anstrengend, daher sollte die Zahl derer, die balancieren begrenzt werden.

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Erlebnispädagogische Spiele nach Spielart


Das Namensspiel

Der erste Schritt, sich gegenseitig kennenzulernen ist es stets, die Namen der anderen zu erfahren und auch im Kopf zu behalten. Vor allem bei größeren Gruppen ist dies oft nicht einfach, wenn wir es mit lauter neuen Gesichtern zu tun bekommen, denen wir jeweils einen Namen zuordnen müssen. Die Namensspiele hier sind so aufgebaut, dass sie automatisch Eselsbrücken und emotionale Verknüpfungen in den Köpfen der Spieler erzeugen, sodass es jedem um ein vielfaches leichter fällt, sich die Namen der anderen zu merken. Sie selbst natürlich eingeschlossen.

4. Das schnellste Namensspiel der Welt

Wirkung des Spiels

Dies zeigt ein lockeres und Stimmung steigerndes Spiel, mit dem Sie einen ersten Kontakt bei den Teilnehmern herstellen können. Tatsächlich hilft es nahezu nicht, um sich die Namen wirklich zu merken, aber man verliert die Angst vor dem nachfragen.

Anleitung
  • Zuerst wird ein Stehkreis gemacht.
  • So schnell wie möglich, werden nun beginnend mit Ihnen, nacheinander alle Teilnehmer im Uhrzeigersinn so schnell sie können ihren Namen sagen und dabei wird die Zeit gestoppt.
  • Nun zeigt sich wer sich viele Namen merken konnte. Ermuntern Sie die Teilnehmer dabei, möglichst kreativ mit ihren Erinnerungslücken umzugehen und bei Namen die ihnen nicht einfallen wild drauflos zu raten. Der Betroffene kann dann die kreativen Fehlversuche würdigen, indem er „schöner Fehler“ ruft.
⇒ Steigerungsformen

Nachdem eine gute Bestzeit aufgestellt wurde, können die Spieler ihre Namen noch rückwärts aufsagen. Dabei sind sie dann auch gegen den Uhrzeigersinn an der Reihe.

Das-Teambuilding-wird-mit-verschiedenen-Personen-in-der-Natur-als-Erlebnispaedagogik-geuebt


Das Kennenlernspiel

Sind die Namen erst einmal bekannt, geht es in jeder neuen Gruppe darum, möglichst schnell das Eis zu brechen und eine angenehme, lockere und vertraute Atmosphäre zu erschaffen. Denn nur in einem solchen Rahmen sind gemeinsames Lernen und Wachsen überhaupt möglich. Aus diesem Grund haben wir in unserem Buch eine Reihe von Kennenlernspielen zusammengestellt, die dabei helfen, dass aus einem Haufen Fremder schnell eine fröhliche und vertraute Gruppe wird.

5. Alle die …

Wirkung des Spiels

Dies ist ein lockeres, fröhliches Spiel, bei dem die Teilnehmer ein bisschen etwas über ihre Kameraden erfahren können, ohne sich direkt präsentieren zu müssen.

Anleitung
  1. In einem Kreis sitzend, gibt es einen Platz zu wenig.
  2. Der Spieler, der keinen Platz hat, steht in der Mitte und kann nun einen Satz sagen, der mit „Alle die“, beginnt und den er selbst zu Ende führt. Z.B. „Alle die, die gerne Pizza essen“, „Alle die, die rote Socken anhaben“, „Alle die, die einmal einen Urlaub in Schweden gemacht haben“, …
  3. Alle, auf die die Aussage zutrifft, müssen nun aufspringen und sich einen neuen Platz suchen. Dabei versucht auch der Spieler einen Platz zubekommen, der den Satz gesagt hat. Derjenige der am Ende übrig bleibt, darf nun den nächsten Satz sagen.

Spiele zur Gruppenfindung

In unserem Buch stellen wir Ihnen Spiele vor, mit denen Sie Ihre Gesamtgruppe spielerisch in immer neue Kleingruppen einteilen können. Auf diese Weise können Sie verhindern, dass sich bei der Kleingruppenarbeit immer die gleichen Gruppen zusammenfinden und dass es zu der berühmt berüchtigten Cliquenbildung kommt. Denn kaum etwas steht einem produktiven Gruppenprozess mehr im Wege, als wenn sich verhärtete Fronten bilden. Mit Hilfe der Spiele können sie dem frühzeitig vorbeugen locker und humorvoll den dynamischen Gruppenprozess unterstützen.

Gruppenfindungsspiel in der Erlebnispädagogik


6. Die Macht der Gewohnheit

Wirkung des Spiels

Diese kurze Aktion ist gut geeignet um eine Gruppe auf originelle Weise und ohne viel Zeit in Kleingruppen einzuteilen.

Anleitung
  1. Jetzt folgt für die Gruppe eine der folgenden Anweisungen:
    – Die Teilnehmer stellen sich auf ein Bein
    – Nun verschränken sich die Arme vor der Brust
    – Die Hände werden auf den Kopf gelegt
    – Jetzt wird ein Auge geschlossen
  2. Instinktiv nehmen in etwa die Hälfte der Menschen das rechte, die andere Hälfte das linke Bein, bzw. den entsprechenden Arm oder das Auge.
  3. Nun bilden sich eine gewählte linke und eine rechte gewählte Seite in zwei Gruppen. Falls es nicht ganz aufgehen sollte, können Sie ausgehend von dem Spiel, für das die Gruppeneinteilung gemacht wird noch einen Ausgleich anleiten, der die Gruppenstärke gerecht verteilt.

Die Aufwärmspiele

In unserem Buch haben wir Spiele zusammengestellt, mit denen Sie jederzeit für Auflockerung, Motivation und frische Energie sorgen können. Sie dienen z.B. als kraftvoller Einstieg, um müde Gruppenmitglieder morgens um 8:00 wachzurütteln oder um wieder Energie aufzubauen, wenn gerade ein langer und trockener Stoff besprochen wurde. Gleichzeitig helfen sie aber auch, nach einer Pause, den Fokus von der persönlich gestalteten Freizeit wieder auf den gemeinsamen Gruppenprozess zu lenken. Sie sind daher auch eine gute Vorbereitung für Vertrauens- und Kooperationsspiele.

7. Das Riesen Schnick-Schnack-Schnuck

Wirkung des Spiels

Hierbei können Sie Ihre Teilnehmer sehr gut wachrütteln und gleichzeitig eine lustige und ausgelassene Atmosphäre schaffen können. Dieses Spiel ist eher für Kinder und Jugendliche geeignet.

Anleitung Eine Prinzessin oder Königin kämpft ritterlich mit einem Schwert
  1. Zwei Seile werden parallel zueinander gelegt mit einem Abstand von etwa 8 bis 15 m aus. Nun teilen Sie die Gruppe in zwei Teams ein, die sich jeweils an einem Seil positionieren.
  2. Eine der drei folgenden Figuren werden von der Gruppe, die sie pantomimisch darstellen will ausgesucht:
    Ritter – grimmiger Blick, sicherer Stand und ein imaginäres Schwert in beiden Händen mit dem er in Angriffsstellung geht.
    Drache – Hände wie Klauen vor den Körper gehoben, gedrungene Körperhaltung und lautes Fauchen.
    Prinzessin – verliebter Blick, Kopf nach oben geneigt, Hände in einer feinen, höfischen Haltung.
  3. Wie beim Schnick-Schnack-Schnuck schlägt jede Figur eine der anderen beiden: Der Ritter besiegt den Drachen, der Drache entführt die Prinzessin und die Prinzessin betört den Ritter.
  4. Nachdem sich die Mannschaften entschieden haben, stellen sie sich in der Mitte des Feldes, direkt gegenüber und präsentieren auf Ihr Kommando hin ihre Figuren.
  5. Die Mannschaft, die die stärkere Figur gewählt hat, versucht dann die Spieler der anderen Mannschaft zu fangen, bevor diese ihre eigene Linie überqueren konnten. Nun werden alle gefangenen Spieler zur anderen Mannschaft hinüber gewechselt.

Die Geländespiele

Mit den Spielen aus unserem Buch halten Sie einen ganz besonderen Schatz parat. Es handelt sich hier um eine Reihe von actionreichen Abenteuerspielen, bei denen die Teilnehmer in verschiedene Rollen schlüpfen und gemeinsam mit Ihrem Team bestimmte Aufgaben meistern müssen. Dabei ist sowohl Fantasie und Kreativität als auch Teamgeist, strategisches Denken und das eigenständige Koordinieren innerhalb der Gruppe gefragt. Da Geländespiele direkt in der Natur gespielt werden, fördern diese zudem die Freude am Draußen sein und wirken so der Tendenz unserer heutigen Zeit entgegen, dass wir glauben Abenteuer nur noch in Form von Videospielen oder anderen digitalen Medien erleben zu können.

Jugendliche machen ein Orientierungs - und Koordinationstraining in der Erlebnispädagogik


8. Die Vogeljagd

Wirkung des Spiels

Hierbei wird die Aufmerksamkeit der Spieler geschult und trainiert die Fähigkeit sich anhand von Geräuschen zu orientieren.

Anleitung
  1. Je nach Gruppengröße werden vier bis sechs Spieler ausgewählt, die zu Vögeln werden und je eine Pfeife bekommen.
  2. Die Vögel bewegen sich während des Spiels alleine und möglichst unauffällig in einem zuvor genau abgesteckten Gebiet. Alle drei Minuten müssen sie dabei einen lauten Pfiff ausstoßen.
  3. Alle anderen versuchen die Vögel zu fangen, indem sie sie aufspüren und abschlagen. Ist ein Vogel gefangen worden, muss er seine Pfeife abgeben und sich den Fängern anschließen.
  4. Nach Ablauf einer zuvor festgelegten Zeit wird das Spiel gestoppt. Die Vögel die bis dahin nicht gefangen wurden, haben gewonnen und dürfen die Vögel für die nächste Runde auswählen.

Die Wahrnehmungsspiele

In unserem Buch geht es nun weniger um die Förderung der Gruppengemeinschaft, als mehr um die der einzelnen Mitglieder. Hier liegt der Fokus, wie die Überschrift vermuten lässt, vor allem auf der Wahrnehmung. Aufgrund der permanenten Reizüberflutung, der wir durch unsere laute, hektische Welt in unserem Alltag ausgesetzt sind, haben sich unsere Sinne in der Regel sehr stark verschlossen, sodass wir nur noch einen Bruchteil dessen wahrnehmen, was wir eigentlich wahrnehmen könnten. Dies führt leider auch dazu, dass wir viele Gruppenprozesse, Stimmungen und Gefühle überhören, bis sie so akut sind, dass eine Lösung kaum mehr möglich ist. Eine geschulte und offene Wahrnehmung ist daher wichtig, um sowohl den eigenen Wachstumsprozess als auch den der Gruppe voranzutreiben. Und genau dabei helfen die Spiele in diesem Kapitel.

Kinder beobachten in der Natur mit einem Fernglas die Umgebung


9. Die Menschliche Kamera

Wirkung des Spiels

Die menschliche Kamera ist sowohl ein Vertrauens – als auch ein Wahrnehmungsspiel und eignet sich hervorragend, um eine ruhige stimmungsvolle Atmosphäre zu erzielen. Alle weiteren Anmerkungen und Besonderheiten, gibt es natürlich in unserem Buch beschrieben.

Anleitung
  1. In zweier Teams wird bestimmt, wer Person A und wer B ist.
  2. Person A bekommt eine Augenbinde und lässt sich nun von seinem Partner frei herumführen. Dabei darf nicht gesprochen werden.
  3. Person B sucht schließlich einen Ort aus, den er schön oder ansprechend findet, bedeutet bei seinem Partner stehen zu bleiben und nimmt ihm für 5 Sekunden die Augenbinde ab.
  4. Ohne dabei den Kopf oder die Augen zu bewegen, prägt sich Person A das eine Bild wie eine Kamera möglichst genau ein.
  5. Nach fünf Sekunden bekommt er die Augenbinde wieder auf und wird zum Ausgangspunkt zurückgeführt.
  6. Anschließend wird gewechselt.

Die Vertrauensspiele

Keine Gruppe kann produktiv und harmonisch zusammenarbeiten, wenn sich ihre Mitglieder gegenseitig nicht vertrauen. Daher ist dieser Bereich besonders wichtig für den Gruppenprozess, vor allem dann, wenn bereits einige Konflikte aufgetreten sind. Die Spiele, die wir hier aufgeführt haben, sind dann am wirkungsvollsten, wenn Sie sie individuell angepasst auf Ihre Gruppe vorbereiten und möglicherweise gezielt mit dem aktuellen Gruppenprozess verknüpfen. Im Anschluss sollten sie gut reflektiert werden, sodass die Gruppenmitglieder den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen können.

Kinder-unternehmen-im-Wald-ein-Vertrauensspiel-in-der-Erlebnispädagogik


10. Der torkelnde Tänzer

Wirkung des Spiels

Ist das Vertrauen noch sehr gering, eignet sich dieses Vertrauensspiel für Gruppen. Es ist eine gute Vorübung für intensivere Vertrauensübungen, da es hierbei kein echtes Risiko für die vertrauenden Teilnehmer gibt.

Anleitung
  1. Es wird sich in zwei Reihen gegenüber aufgestellt.
  2. Ein Freiwilliger geht nun als torkelnder Tänzer zwischen den Reihen hindurch und kann sich dabei beliebig oft nach links und rechts oder auch schräg vorne oder hinten fallen lassen.
  3. Die Gruppe ist dabei die ganze Zeit darauf gefasst den Tänzer aufzufangen und bringt ihn sanft wieder in die Senkrechte.
  4. Sobald der Tänzer am Ende angekommen ist, reiht er sich wieder in die Gruppe ein und der nächste Spieler kann beginnen.

Die Kooperationsspiele

Die erlebnispädagogischen Kooperationsspiele stellen gewissermaßen das Herzstück dieses Buches dar. Hierbei handelt es sich um Spiele, bei denen die Gruppe stets als Ganzes zusammenarbeiten und verschiedene Herausforderungen lösen muss. Damit dies funktioniert, ist es wichtig, dass Sie als Spielleiter ganz klare Regeln aufstellen und diese auch genauso klar durchsetzen. Je nachdem wie gut Ihre Gruppe bereits zusammenarbeitet können Sie für jedes Spiel verschiedene Schwierigkeitsstufen wählen, die Ihrer Gruppe angepasst sind.

Die Spiele dienen jedoch nicht nur der Förderung der Gruppe und ihrer Mitglieder, sondern sind zugleich auch als eine Art Diagnose-Instrument, mit dessen Hilfe sie Problempunkte und unterschwellige Konfliktherde erkennen und sichtbar machen können. Dadurch können Sie auch ganz gezielt an einzelnen Themen arbeiten und die Kooperationsspiele optimal in den Prozess mit einbauen.

Wie bei den Vertrauensspielen ist auch hier eine Abschlussreflexion nach jedem einzelnen Spiel sowie nach Ablauf einer längeren Zeit mit mehreren Spielen von entscheidender Bedeutung für den Entwicklungserfolg Ihrer Gruppe.

Teambuilding mit jungen Menschen in der Erlebnispädagogik


Bei der Anleitung der Kooperationsspiele sollten Sie als Spielleiter folgende Punkte beachten:

1. Angemessener Schwierigkeitsgrad

Einer der Gründe, warum Computerspiele so beliebt sind, ist die perfekte Dosierung des Schwierigkeitsgrades. Je besser der Spieler wird, desto schwieriger wird das Spiel, so dass er das Gefühl hat ständig zu wachsen. Nach und nach kann er jede Herausforderung meistern, ohne damit über- oder unterfordert zu sein. Gelingt Ihnen die richtige Dosierung des Schwierigkeitsgrades bei den Kooperationsspielen, ist der Wirkungseffekt am höchsten. Wählen Sie den Schwierigkeitsgrad der Spiele daher so aus, dass die Spieler das Ziel gerade so erreichen können.

2. Absicht und Ernsthaftigkeit

Als Spielleiter besteht Ihre wichtigste Aufgabe darin, das Spiel so anzuleiten, dass die Spieler die Bewältigung der Herausforderung als ihre persönliche Mission ansehen. Je nach Alter der Gruppe gibt es unterschiedliche Wege diese Absicht zu kreieren. Bei Kindern und jüngeren Jugendlichen (bis etwa 12 Jahre) ist es am wirkungsvollsten, die Spiele in eine Spielgeschichte einzubetten. Je spannender die Geschichte dabei erzählt wird, umso besser nehmen die Kinder die Aufgabe an.

3. Zeitlicher Rahmen

Kooperationsspiele brauchen, wenn man sie mit einer Gruppe ernsthaft durchführen will, vor allem viel Zeit. Die Zeitangaben bei den einzelnen Spielen sind Durchschnittswerte, denn die reale Spielzeit kann besonders bei großen Gruppen sehr weit abweichen. Wenn Sie nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung haben kann es deshalb sein, dass Sie das Spiel unterbrechen und zu einem späteren Termin fortsetzen müssen. Dabei sollten Sie aber unbedingt eine Zwischenreflexion mit einbauen. Das Abbrechen eines Spieles, ohne dass die Spieler die Aufgabe gelöst haben sollte hingegen keine Option sein. Dadurch lösen gehen die Teilnehmer frustriert aus dem Spiel hervor und die Weiterentwicklung wird durch die negative Erfahrung gehemmt.

4. Reflexion

Wichtiger noch als bei den anderen Spieltypen ist bei Kooperationsspielen eine Reflexion des Prozesses. Diese kann sowohl am Ende als auch immer wieder zwischendurch angeleitet werden. Im Lösungsprozess kommt es zu einer Vielzahl an Schlüsselerlebnissen, bei denen alte blockierende Strukturen sichtbar werden. Oft verhalten sich die Spieler auch auf eine Art, die sie von sich selbst nicht kennen. Dies geschieht jedoch meist unbewusst. Durch eine abschließende Reflexion kann es dann noch einmal aufgearbeitet und verdeutlicht werden. Dadurch kann ein Impuls für eine nachhaltige Veränderung entstehen.

Reflexionsgespräche mit dem Trainer sind in der Erlebnispädagogik wichtig


11. Die brennende Liane

Wirkung des Spiels

Dies ist ein kleineres Kooperationsspiel, das gut als Einstieg oder Vorbereitung für komplexere Aufgaben gespielt werden kann. Es ist sehr hilfreich, um sich als Spielleiter einen Eindruck darüber zu verschaffen, wie gut die Gruppe bereits zusammenarbeitet.

Anleitung
  1. Sie halten ein Ende eines langen Springseils. Das andere sollte entweder von einem zweiten Spielleiter gehalten oder auf Bauchhöhe an einem stabilen Punkt befestigt werden.
  2. Nun stehen alle Teilnehmer links vom Seil und haben die Aufgabe, auf die andere Seite zu wechseln, während das Seil gegen den Uhrzeigersinn geschwungen wird.
  3. Wer das Seil beim Durchqueren berührt, so müssen alle Spieler noch einmal von vorne beginnen.
  4. Das Spiel ist am interessantesten, wenn es in mehreren Levels gespielt wird. Diese Variationen finden Sie ausführlich in unserem Buch beschrieben vor.
⇒ Achtung

Es kann bei dem Spiel passieren, dass einzelne Spieler, die vielleicht öfter das Seil berühren als andere, von der Gruppe in eine Sündenbockposition gerückt werden. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie die Gruppe genau zu beobachten und derartige Tendenzen frühzeitig aufzugreifen und zu reflektieren. Auf diese Weise können nicht selten unterschwellige Konflikte an die Oberfläche kommen und bearbeitet werden.

Seilspringen ist bei Kindern in der Natur immer beliebt


Die Reflexionsspiele

Ob am Ende einer Übung, eines Seminartages oder auch einer kompletten Ausbildung oder Freizeit, immer wieder entstehen Situationen, in denen es gut ist, die Teilnehmer über das Geschehene reflektieren zu lassen. Um Ihnen dabei trockene und langatmige Gesprächsrunden zu ersparen, haben wir Ihnen in unserem Buch eine Reihe von den Reflexionsübungen zusammengestellt, die Ihnen das Reflektieren des erlernten Sachverhaltes erleichtert.

Bei einigen Spielen, vor allem bei den Kooperations- und Vertrauensspielen, aber oft auch bei Geländespielen ist es sinnvoll, im Anschluss ein Reflexionsgespräch zu führen. Dadurch können sich die Spieler den Verlauf des Prozesses noch einmal bewusst machen. Sie können nachvollziehen, welche Handlungen und Verhaltensmuster es ihnen schwerer gemacht, und welche Ideen und Einfälle letztlich zu ihrem Erfolg geführt haben. So kann durch die Reflexion die Wirkung der Spiele verstärkt und gefestigt werden. Durch offene Fragestellungen können Sie den Spielern dabei helfen, ihre eigenen Fähigkeiten und Talente zu erkennen. Dadurch entsteht auch die Möglichkeit eines Transfers, indem die genannten Kompetenzen von der eigentlichen Aufgabe gelöst, verallgemeinert und auf andere Situationen im Alltag und in der Schule übertragen werden. Oftmals kann die Reflexion dabei in Form einer Gesprächsrunde stattfinden. Dabei ist es jedoch wichtig, dass dieses Gespräch nicht zu lange dauert und sich konsequent auf das Thema konzentriert. Andernfalls kann es Ihnen passieren, dass die wesentlichen Punkte verloren gehen und die Spieler die Lust am Gespräch und an den Spielen selbst verlieren.

Um die Reflexionsrunden ansprechender, prägnanter und effektiver zu gestalten, haben wir Ihnen daher einige Methoden zusammengestellt mit denen Sie den Prozess visualisieren und auflockern können. Dadurch können Sie im Reflexionsgespräch einigen Problemen aus dem Weg gehen, die in einer normalen Unterhaltung auftreten können.

Vielfältige Wahrnehmung Ein Junge flüstert einem Mädchen etwas ins Ohr

Wenn wir etwas nur über das Hören wahrnehmen, behalten wir davon etwa 30 %. Durch eine Visualisierung oder die Verbindung mit einer aktiven Handlung, wird dieser Anteil enorm gesteigert.

Zeiteffektivität

Bei einem Gespräch kann immer nur einer nach dem anderen sprechen. Um beispielsweise die Gefühlslage der einzelnen Spieler herauszufinden, kann daher mit einer Visualisierungsform, bei der alle ihre Stimmung sichtbar machen sehr viel Zeit und damit auch Kraft gespart werden.

Genauerer Überblick

Meist gibt es ein paar Spieler, die sich immer an Gesprächen beteiligen während sich andere selten oder nie einbringen. Das Ergebnis wird also immer nur von einem Teil der Gruppe bestimmt und somit verfälscht. Durch verschiedene Reflexionsmethoden können Sie hingegen auch die schüchternen und zurückhaltenden Spieler wieder mit ins Boot holen.

Größere Klarheit

Vielen Menschen fällt es schwer, offen und klar auszudrücken, wie sie sich fühlen oder was sie von einer bestimmten Situation halten. In Gesprächen lauten Antworten auf entsprechende Fragen daher oft „Gut!“ oder „Passt schon!“ Mithilfe der visualisierten, plastischen und spielerischen Ausarbeitung sind die Gruppenmitglieder gezwungen, sich klar zu positionieren, wodurch sie sich auch ihrer eigenen Gefühle und Meinungen klarer werden.

Neben Abschlussreflexionen zum Ende einer Aktion gibt es noch weitere Situationen in, um eine Reflexion sinnvoll einzubauen:
  • Zwischenreflexionen können helfen, um eine Gruppe die bei einer Aufgabe zum Lösen eines Problems ins Stocken geraten ist wieder neu zu motivieren. Dadurch gewinnen die Spieler die Möglichkeit mit Abstand auf die eigene Situation zu blicken. So können die meisten Tiefpunkte überwunden werden.
  • Stimmungsabfragen zu Beginn oder zwischen verschiedenen Aktionen können den Verlauf des Prozesses sichtbar machen. So zeigt sich, in welchen Bereichen eine Entwicklung stattfindet und wo es noch Schwierigkeiten gibt. Auch helfen sie dabei, die passenden Spiele auszuwählen und sich auf die Bedürfnisse der Gruppe einzustellen.
  • Endreflexionen geben einen Überblick über die Entwicklung der Gruppe in einem längeren Zeitraum und helfen ihnen dabei, Perspektiven und Ziele für die Zukunft zu entwickeln.

Offene Gespräche sorgen für mehr Motivation in der Erlebnispädagogik


12. Das Daumenkino

Ziel der Reflexion

Wie ist die Stimmung in der Gruppe? So finden Sie es ohne viel Zeit aufwenden zu müssen heraus. Für weitere mögliche Variationen finden Sie natürlich alles Weitere in unserem Buch vor.

Anleitung
  1. Mit geschlossenen Augen sitzen die Teilnehmer im Kreis. Für die kommende Abstimmung strecken alle ihre rechte Hand als Faust nach vorne.
  2. Sie stellen kurze Fragen zur Stimmung der Gruppe oder zur Selbsteinschätzung einer Nein oder Gut / Mäßig / Schlecht beantwortet werden können.
  3. Nach jeder Frage strecken die Spieler ihre Daumen aus und halten sie entsprechend ihrer Meinung nach oben, unten oder zur Seite.
  4. Dann öffnen alle ihre Augen und schauen sich die Aussagen der anderen an.

Glückliche Kinder sitzen auf einem Strohballen


Die Abschlussspiele

Der letzte Teil unseres Buches soll Ihnen dabei helfen, eine Gruppenphase mit einem guten Gefühl zu beenden. Dabei stellen wir zunächst einige Spiele vor, die Sie am Ende einer Zeiteinheit, also eines Seminarblocks, eines Gruppentages oder auch vor einer längeren Pause nutzen können. Am Ende dieses Teils hingegen finden Sie Abschlussspiele, die Sie nutzen können, bevor Ihre Gruppe wirklich wieder für längere Zeit oder auch für immer auseinander geht. Denn die meisten Gelegenheiten, in denen wir gruppendynamische Spiele anwenden können, sind stets von kurzer Dauer. Sei es nun ein Seminarwochenende, eine Ferienfreizeit oder ein Lerncamp. Aber selbst wenn es sich um Schulklassen oder Firmenteams handelt, bestehen diese größtenteils nicht ewig. Irgendwann geht jeder wieder seinen eigenen Weg und dann ist es gut, die gemeinsame Zeit mit einem würdigen Abschluss zu beenden, sodass jeder noch einmal deutlich spüren kann, wie wertvoll das Erlebte für ihn ist und wie es ihn auch in Zukunft begleiten und stärken wird.

13. Das Schulterklopfen

Wirkung des Spiels

Dies ist ein schnelles Abschlussspiel wodurch sich die Spieler gegenseitig für die gemeinsame Zeit und die bestandenen Herausforderungen wertschätzen können.

Anleitung
  1. Im Kreis stehend, kündigt der Spielleiter zum Abschluss noch eine extrem schwierige Aufgabe an, die die Spieler zu lösen haben.
  2. Dafür müssen sich alle einmal nach rechts drehen, sodass sie im Kreis hintereinanderstehen.
  3. Alle heben dabei die rechte Hand und halten sie über die Schulter ihres Vordermannes.
  4. Auf Ihr Kommando hin des Spielleiters klopfen sich dann alle Spieler als Zeichen der Anerkennung auf die Schulter.
  5. Anschließend drehen sie sich um und wiederholen das Klopfen bei ihrem linken Nachbarn.
Anmerkung

Das Ritual ist dann am wirkungsvollsten, wenn Sie bis zum Schulterklopfen immer mehr Spannung aufbauen und den Spielern erst im letzten Moment verraten, worum es eigentlich geht.

Gemeinsames Schulter klopfen zeigt Respekt und Zusammenhalt im Team


Unser Buch über Erlebnispädagogik

In den vielen Jahren, in denen wir selbst als Erlebnispädagogen gearbeiten haben, durften wir eine Menge unterschiedlicher Erfahrungen sammeln. Daraus ist schließlich sogar ein Buch mit 100 verschiedenen Spielen und Methoden zur gruppendynamischen Arbeit mit Erlebnispädagogik entstanden. Hier findet ihr den Link dazu:

Zuletzt aktualisiert am 07.02.2022 um 09:51 - Bildquelle: Partnerseite des Affiliate-Programs. Alle Angaben ohne Gewähr.


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Wenn ihr weitere Fragen habt, oder selbst bei einen Erlebnispädagogik Kurs machen möchtet, dann nehmt einfach Kontakt mit uns auf. Entweder direkt über unser Kontakformular, oder per Mail oder Telefon. Wir freuen uns auf euch!

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Mehr zum Thema Erlebnispädagogik finden Sie zudem in unseren Artikeln:



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